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Greenpeace legt Plan für Energiewende vor
Atomausstieg bis 2015, Kohleausstieg bis 2040

Der Atomausstieg kann nach Berechnungen von Greenpeace geordnet bis 2015 und ein Ausstieg aus klimaschädlicher Kohle bis 2040 umgesetzt werden. Das geht aus einem Fahrplan für die Energiewende hervor, den die unabhängige Umweltschutzorganisation heute kurz vor dem Energiegipfel von Bundesregierung und Bundesländern in Berlin präsentiert. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den schnellen Atomausstieg, konsequenten Klimaschutz und eine vollständigen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2050 in ihrem Energiekonzept zu verankern.

Die Bundesregierung muss jetzt beweisen, dass sie die angekündigte Energiewende ernst meint, sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. Die Technologien stehen bereit, die Konzepte liegen auf dem Tisch und die Menschen wollen so schnell wie möglich raus aus der Atomkraft und rein in den Klimaschutz! Als Brückentechnologie fordert Greenpeace Erdgaskraftwerke und hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem muss ein Energieeffizienzgesetz beschlossen werden, das den Namen auch verdient. So kann der geforderte Atomausstieg mit Augenmaß bis 2015 und Klimaschutz zugleich umgesetzt werden, so Böhling.

Im Greenpeace Fahrplan wird die Machbarkeit der Energiewende Schritt für Schritt, kraftwerksgenau und anhand der technischen Realisierbarkeit dargestellt. Für einen geordneten Atomausstieg bis 2015 müssen 16 Erdgaskraftwerke gebaut werden, die zum größten Teil bereits in Bau sind. Parallel kann der Anteil von hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen gesteigert und der Ausbau der Erneuerbaren Energien auf rund 40 Prozent bis 2020 erhöht werden. Bis 2040 kann Deutschland komplett aus Kohlekraftkraftwerken aussteigen. Mit diesem Energiekonzept wird Deutschland seinen Kohlendioxidausstoß bis 2020 um 46 Prozent und bis 2050 um 90 Prozent reduzieren.

Bis 2030 wird die Energiewende 300 Milliarden Euro Brennstoffkosten sparen

Für die Energiewende fordert Greenpeace, dass Neuinvestitionen ausschließlich in Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Erdgaskraftwerke und Kraft-Wärme-Kopplung gehen. Kohlekraftwerke dürfen aus Gründen des Klimaschutzes nicht mehr gebaut werden. Dafür müssen jetzt entsprechende Gesetze erarbeitet werden. Von dieser zukunftgerechten Erneuerung Deutschlands profitiert die ganze Volkswirtschaft: Neben vermindertem atomaren Risiko und höherer Lebensqualität durch eine sauberere Umwelt führt die Energiewende laut Berechnung auch zu volkswirtschaftlichen Einsparungen von 300 Milliarden Euro bis 2030 und bis zu einer Million Arbeitsplätze allein im Bereich Erneuerbarer Energien bis zur Mitte des Jahrhunderts.

Eine Energiewende hin zu erneuerbaren Energien ist technisch möglich, ökologisch notwendig und volkswirtschaftlich sinnvoll. Sie erfordert zwar höhere Investitionen zu Beginn, die zahlen sich aber mittel- und langfristig aus, sagt Dr. Michael Sterner, Wissenschaftler am Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik.

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Quelle

http://www.greenpeace.de/themen/energie/presseerklaerungen/artikel/greenpeace_legt_plan_fuer_energiewende_vor/

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Erinnern wir uns: Noch vor wenigen Wochen wußte die Regierung ganz genau, in welche Richtung ihre Energiepolitik marschieren muß: Die erneuerbaren Energien als alle Probleme lösende Verheißung am Horizont mit der Kernenergie als “Brückentechnologie”.

Um diese Brückentechnologie aus der rot-grünen Laufzeitbeschränkung zu befreien, gab es dann vor nicht langer Zeit das Gesetz zur Laufzeitverlängerung, das bereits Zeichen von innerer Zerrissenheit der Koalition aufwies. Das war dann auch schon alles. Von einer konsequenten, vorausschauenden, dem extrem energieabhängigen Industriestandort Deutschland dienenden Politik war schon damals nichts zu sehen.

Die Widersprüche der bisherigen Energiepolitik
Bereits diese Politik war von Widersprüchen und von der Nichtbeachtung entscheidender Tatsachen gekennzeichnet:

Es ging immer nur um die Stromerzeugung, genau wie es die Grünen von Anfang an in ihrer ideologischen Verengung auf Kernenergie und Kohlekraftwerke postulierten und wie es die schwarz-gelbe Bundesregierung unbegreiflicherweise übernahm und fortsetzte.

Daß die weitaus größte Energiemenge in unserem Land der milden Sommer und kalten Winter in die Wärmeerzeugung fließt und die mit Absicht fernab der Ballungszentren errichteten Kern- und Kohlekraftwerke niemals mit ihrer großen Abwärme (70 % bei Kernkraft, 60% bei Kohlestrom) über logischerweise auch fehlende Fernheiznetze zur Heizung von Wohn- und Gewerbegebäuden beitragen konnten und daß deshalb Erdgas und Heizöl in riesiger Menge importiert werden müssen. Das war nicht das Energie-Hauptthema dieser Regierung. Es gab dazu nur unattraktive Haussanierungs-Programme und Fördermittel für teure und wirtschaftlich fragwürdige Techniken wie Wärmepumpen und Solarwärme.

Auch die größte deutsche Stromerzeugungs-Quelle Kohlekraft kommt in der Energiepolitik der Regierung nicht vor
Außer in der auch in 15 Jahren nicht realisierbaren Forderung nach einer Abtrennung und unterirdischen Einlagerung von CO2. Von einem gezielten Ausbau der Kohlekraftwerke mit den neuesten Techniken, die ihren Wirkungsgrad auf über 45% steigern konnten – mit entsprechend weniger Abwärme und CO2 – und dem dann möglichen Abschalten alter, ineffizienter Kohlekraftwerke ist keine Rede. Der Grund dafür ist wiederum Ideologie:

Kohlekraftwerke hält man für “Klimakiller”. Daß allein China alle 4 Tage ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehen läßt und in den meisten Ländern ebenfalls massiv in neue Kohlekraftwerke investiert wird, stört die deutschen Gegner dieser neben Kernkraft einzig verbleibenden Möglichkeit der Grundlaststrom-Erzeugung keineswegs. Ohne Kernkraftstrom wird Deutschland allerdings seine Klimaziele weit verfehlen und mit den nun notwendigen neuen Kohlekraftwerken wird sich Frau Merkel endgültig von ihrer geliebten Rolle als Weltretterin verabschieden. Zeit also, weiteren Ballast bisheriger Überzeugungen über Bord zu werfen.

Daß sie gleichzeitig aber so dringende Warnungen wie die des führenden australischen Umweltforschers Barry Brook erhält, der soeben Deutschland dringend zum Bau neuer klimaschonender Kernkraftwerke aufforderte und statt dessen die Abschaltung aller “furchtbaren” Kohlekraftwerke verlangte, wird sie nur weiter noch tiefer in das Gewirr unlösbarer Widersprüche ihrer Politik stürzen.

Gestützt auf Haare sträubende Gefälligkeits-Gutachten
mit wundersamen Zahlen verlegte sich die Regierung auf erneuerbare Energien, die allen Ernstes das Industrieland Deutschland künftig weit überwiegend und absolut zuverlässig, dazu noch wirtschaftlich mit Energie – natürlich wieder vor allem Strom – versorgen sollen.

Das Ignorieren aller dem entgegen stehenden Tatsachen, allem voran die extrem unzuverlässige Wetter- und Tageslicht-abhängige Stromerzeugung durch Windmühlen und Fotovoltaikanlagen bei gleichzeitiger Unmöglichkeit einer Speicherung von Überschuß-Strom und zusätzlicher Gefährdung der Netzstabilität durch zufällige Einbrüche oder Spitzenschübe des grünen Stroms zeigt überdeutlich, daß auch dieser Teil der Regierungspolitik abermals rein ideologiegesteuert ist.

Die Gefahr von Stromsperren ist keineswegs Panikmache
Der Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur dena , Stephan Kohler, hat Mitte März in der Presse gewarnt, daß – sollten weitere fünf Reaktoren wegen interner Revisionen abgeschaltet werden – es in Teilen Deutschlands zu Blackouts kommen werde. “Da gibt es nichts zu beschönigen.” Ein früherer Kernkraftausstieg könne nicht nur die Netzkapazität überfordern, er würde auch zu deutlich höheren Strompreisen führen.

Es ist auch bezeichnend, daß die Regierung erst nach 10 Jahren der von Rot-Grün begonnenen massiven Subventionierung von Windkraft und Fotovoltaik – auf Kosten der kleinen Leute, die keine eigenen Häuser besitzen – überrascht feststellte, daß man für diese wild schwankende Stromerzeugung auch Stromspeicher braucht. Woraufhin sie dann weiterhin feststellte, daß diese Speicher weitestgehend fehlen und auch überhaupt keine Techniken zur Verfügung stehen, sie zu realisieren. Man verlegte sich dann auf das Prinzip Hoffnung und Vernebelung, indem man im Prototypstadium befindliche, mit über 50 Prozent Energieverlusten behaftete und zudem unbezahlbare Speichertechniken als irgendwann verfügbar anführte. Und auf das Hoffnungs-Seekabel von Norwegen verwies, dessen Leistung leider aber nur 4 Prozent der installierten Windstromkapazität ausgleichen kann.

Daß auch die schwarz-gelbe Koalition den Subventionsirrsinn des Gesetzes für erneuerbare Energien noch zu steigern vermag, bewies sie mit dem neuen “Einspeisemanagement” für Windstrom, das seit Januar 2011 gilt. Netzbetreiber können nun bei einer Netzüberlastung durch Windstrom diese Anlagen – nach deren entsprechender Umrüstung – rasch herunterfahren. Das Unglaubliche dabei: Die Windstromerzeuger, deren Strom dann niemand braucht, haben dann Anspruch auf Ersatz für die ausgefallene Einspeisevergütung. Geld für nicht benötigten und dann auch nicht erzeugten Strom – stets von den Verbrauchern zu bezahlen. Bisher kannte man die Bezahlung von nicht erzeugten Produkten nur bei der ebenso irrwitzigen Agrarsubventionierung. Deutschland führt das jetzt auch in seinem Energiemarkt ein.

Stromimport als Lösung
Peinlicherweise stand in den Gutachten, die den Segen der Erneuerbaren betonten, das schlimme Wort Importstrom. Dieser sollte, wenn mal wieder zu wenig Wind weht, die Stromversorgung retten. Darauf freute sich auch schon Präsident Sarkozy, der auf der Baustelle des neuen Kernkraftwerks Flamanville erklärte, daß Frankreich noch mehr Kernkraftwerke braucht – er erwähnte speziell den geplanten KKW-Neubau Penly – weil es in großem Stil Strom exportieren soll. Damit solle Frankreich viel Geld verdienen. An welche Abnehmer er dabei dachte, kann man sich vorstellen.

Die Bundeskanzlerin beeilte sich, dazu zu erklären, daß Stromimporte selbstverständlich nicht in Frage kämen. Aber bereits im März 2011 kam es zu beträchtlichen Stromimporten aus Frankreich und Tschechien. Das wird vermutlich zum Dauerzustand, wenn die gerade abrupt veränderte Energiepolitik Bestand behält.

In dem viel Mineralöl verschlingenden Straßenverkehr haben bisher alle Regierungen die Chance verschlafen, konsequent die Verwendung von Erdgas voran zu treiben, wie es uns unsere Nachbarn seit Jahren erfolgreich demonstrieren.

Statt dessen fabuliert man – wiederum ideologisch korrekt – von der Elektromobilität, ein schon von der Regierung Kohl mit tollen Prognosen geschmücktes Technikmärchen, das auch heute wegen weiterhin völlig unzureichender Batterien abermals für mindestens zwei Jahrzehnte auf Erfüllung wartet. Christoph Huß von der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik betonte, daß „wir nicht vergessen dürfen, daß die technisch-physikalischen Grenzen elektrochemischer Energiespeicher nicht durch politische Sonntagsreden außer Kraft gesetzt können.“

Ein Warnhinweis, den die Physikerin Merkel eigentlich verstehen sollte.

Dann kam Fukushima
Das katastrophale Erdbeben in Japan hat vermutlich 20.000 Tote gefordert. Die deutschen Medien aber berichten vor allem über die Beschädigung der Atomreaktoren im Kraftwerk Fukushima – und die Regierung verfiel in hysterischen und unglaubwürdigen Aktionismus. Hastig wurde ein Moratorium mit der vorläufigen Stillegung mehrerer Kernkraftwerke verkündet. Sachlich begründet wurde das natürlich nicht, denn niemand konnte erklären, inwiefern sich denn die bis dahin immer betonte hervorragende Sicherheitslage bei allen deutschen Kernkraftwerken durch ein Erdbeben-Tsunami-Ereignis in Japan verändert hätte.

Die Bundeskanzlerin verkündete gleich noch eine weitere Reaktion auf die Ereignisse in Japan: Man werde jetzt verstärkt die erneuerbaren Energien fördern. Da man sicher davon ausgehen kann, daß sie die Sinnlosigkeit und Gefährlichkeit des weiteren Ausbaus von Wind- und Solarstrom zusammen mit der Lebensmittel und Landschaften fressenden Biogas- und Biotreibstofferzeugung genau kennt, ist auch dieser Schwenk wiederum nichts anderes als eine panische Beschwichtigungsaktion für die Opposition und vor allem für die wutschäumenden Medien.

Dann wurde von der Kanzlerin am 22. März die Berufung eines Kernenergie-Ethik-Rats unter der Leitung von Prof. Töpfer angekündigt. Dessen Besetzung durch allein drei Kirchenvertreter, einer Politologin, einem Philosophen, einem Soziologen, einer Wirtschaftswissenschaftlerin, zwei Politikern und keinem Energie- oder gar Kernkraftexperten – von insgesamt 13 Mitgliedern – führt sicherlich zu fundierten Aussagen zu den von Frau Merkel dem Rat gestellten Fragen, wie die “gesellschaftliche Risikobewertung” aussieht und “wie sich ein Ausstieg aus der Atomenergie mit Augenmaß vollziehen lasse”. Woran man sogleich sehen kann, daß dieser Ausstieg von der Kanzlerin bereits vor dem Vorliegen der Erkenntnisse aus der erst noch erfolgenden Sicherheitsüberprüfung beschlossen ist.

Das gewünschte Ergebnis der Ethikrats-Beratungen steht natürlich auch schon fest, da es durch dessen überwiegende Besetzung mit kritischen Wissenschaftlern und Philosophen neben den Kirchenleuten gesichert ist.

Die politische Führung kapituliert
Die Naturkatastrophe in Japan und ihre irrationalen Konsequenzen allein in Deutschland werfen ein grelles Licht auf den Verfall der Rationalität und die rein angstgesteuerte Verhaltensweise in der politischen Kaste. Man kann von einem großen Sieg des von den Grünen perfektionierten Prinzips der systematischen Angstverbreitung in der Bevölkerung sprechen. Das entscheidende Mittel für den Erfolg dieses Prinzips sind aber die Medien, die jetzt mit ihrer Berichterstattung drastisch allen vor Augen führten, daß ihre wichtigsten Schaltstellen von Grünen und Roten besetzt sind. Auf allen Fernsehkanälen, insbesondere bei ARD und ZDF, gab es in den ersten vier Tagen ausschließlich “Experten” von Greenpeace und den Ökoinstituten Wuppertal und Darmstadt zu sehen, die ihre Chance weidlich nutzten. Dazu kamen Mediziner, die über die Wirkung einer “Verstrahlung” berichteten.

Die Angstfabrik lieferte in kürzester Zeit das gewünschte Ergebnis: Eine hilflose Regierung, die plötzlich angeblich offene Sicherheitsfragen bei den bisher doch absolut sicheren Kernkraftwerken zu klären versprach, die ihre gerade erkämpfte Laufzeitverlängerung in Frage stellte, die eine weitere, noch stärkere Förderung der Erneuerbaren zusagte, die unter Hohn und Spott alles auf den Opferstein zu legen bereit ist, was Grüne und SPD fordern.

Seit Ende März 2011 ist diese Einschätzung keine Ironie mehr, denn der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer lieferte soeben die offizielle Bestätigung. Er erklärte laut dapd/rtr/rb wörtlich: “Die Tat ist jetzt entscheidend, nicht die Analyse.”

Niemals zuvor hat ein führender Politiker eine derartige Bankrotterklärung abgegeben, die aber keineswegs nur für ihn gilt. Erst ohne Not und nur aus Medienangst hektisch-panisch handeln, und zwar entschlossen, und dann besser hinterher gar nicht mehr über Sinn und Nutzen der Tat nachdenken, weil das ja eigentlich wieder nur unangenehm sein würde.

Diese Worte des CSU-Vorsitzenden sollten die passende Überschrift für die neue “Energiewende” werden, die Frau Merkel ankündigt.

 

Quelle

http://www.science-skeptical.de/blog/energiepolitik-endgultig-in-der-sackgasse/004285/

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Der Biospritboom in Europa macht uns krank, sagen nicaraguanische Landarbeiter. In Deutschland suchen sie Beistand gegen das mächtigste Unternehmen ihres Landes.

„Für uns sind die Zuckerrohrfelder die Mutter der Krankheit“. Carmen Rios sagt es in der leisen, sanften Tonlage der Landbevölkerung. Die kleine, etwas füllige Frau stammt aus dem kleinen Örtchen El Viejo in der Provinz Chinandega an der nicaraguanischen Pazifikküste. Dort erstrecken sich die Plantagen des nicaraguanischen Zuckerimperiums Pellas, die für Carmen Rios untrennbar verbunden sind mit dem schleichenden Tod. Vor neun Jahren starb ihr Mann, vor fünf Jahren der Bruder, vor nicht einmal einem Jahr raffte es den Vater dahin. Zwei andere Brüder sind erkrankt, sagt sie. Immer dieselbe Diagnose: IRC. Es ist  das spanische Kürzel für chronisches Nierenversagen (Insuficiencia Renal Crónica).

Carmen Rios ist unsicher, ob sie selbst die Krankheit, die erst im späten Stadium Beschwerden macht, nicht ebenfalls in sich trägt. In Deutschland will sie sich untersuchen lassen. Denn die 55-Jährige hat zwar nicht in den Plantagen gearbeitet, aber sie hat das Brunnenwasser getrunken, in dem Gutachter verschiedenste Pestizide nachgewiesen haben. Sie hat den Qualm eingeatmet, der entsteht, wenn vor dem Schneiden des Zuckerrohrs die chemikaliengetränkten Blätter der Pflanzen abgebrannt werden.

Hitze, verseuchte Brunnen, Pestizide

Carmen Rios führt heute die „Vereinigung an Niereninsuffizienz Erkrankter“ ANAIRC (Asociación Nicaragüense de Afectados por Insuficiencia Renal Crónica) an. Es ist der Zusammenschluss von über 300 betroffenen ehemaligen Zuckerrohrarbeitern, die sich mit der wirtschaftlich mächtigsten Familie Nicaraguas anlegen, den Pellas. Sie haben Klage eingereicht, veranstalten seit fast zwei Jahren ein Protestcamp in der Nähe des Unternehmenssitzes in Managua und fordern im Internet zum Boykott der beliebten Pellas-Rumsorte „Flor de Cana“ auf.

Rumflasche Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Boykottaufruf gegen Nicaraguas beliebtesten RumDem Unternehmen Nicaragua Sugar Ltd. werfen die IRC-Opfer vor, dass die Schinderei in glühender Hitze, ohne sauberes Trinkwasser und inmitten der von Chemikalien verseuchten Zuckerrohrplantagen daran schuld sei, wenn in der Pazifikregion um die Städte Chinandega und León massenhaft Menschen an chronischem Nierenversagen dahinsiechen. Sie wollen Entschädigung, bessere Arbeitsbedingungen und einen völligen Verzicht auf Pestizide beim Zuckerrohranbau. Das Problem für die Opfer-Vereinigung: Bisher gibt es kein wissenschaftliches Gutachten, das die Arbeit in der Zuckerfabrik San Antonio als eindeutige Ursache für das Siechtum Tausender definiert.

Wieviel Schuld haben die Europäer?

Die Indizien dafür hält jedoch nicht nur Carmen Rios für ausreichend, auch zahlreiche entwicklungspolitische Organisationen in Deutschland tun das. Und so tourt Carmen Rios derzeit gemeinsam mit einem Journalistikstudenten aus Managua, der mit den Landarbeitern sympathisiert, auf Einladung des Heidelberger Nicaragua-Forums durch Deutschland, um freundlich aber bestimmt aufzuklären: „Den Biospritboom in Europa bezahlen wir Nicaraguaner mit unserer Gesundheit. Denn ihr Europäer seid schuld daran, wenn statt Mais, Weizen und Reis immer mehr Zuckerrohr angebaut wird, und zwar auf gesundheitschädliche Weise.“

Nicaraguaner Carmen Rios und Camilo Navas auf dem Balkon des Berliner Pressehauses (Foto: DW)  Foto:Bernd GräßlerBildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  Carmen Rios und Camilo Navas: Suche nach Unterstützung
Eine Logik, der sich wohl zahlreiche Nicaragua-Sympathisanten und Biosprit-Gegner vorbehaltlos anschließen, nicht aber der Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie die beiden ANAIRC-Abgesandten beim Besuch im Berliner Regierungsviertel erfahren. Vier Abgeordnete sind gekommen: zwei von der SPD, einer von den Grünen, eine von den Linken. CDU, CSU und FDP glänzen durch Abwesenheit.

„Egal ob Rum oder Biosprit“

Der Wunsch der Nicaraguaner, die deutschen Politiker mögen sich für ein vollständiges Importverbot von nicaraguanischem Bioethanol nach Europa einsetzen, weil sonst der gesundheitsschädliche Zuckerrohranbau überhand nehme, ist schnell vom Tisch. „So geht das nicht, mit der Einführung von E10 hat das nichts zu tun“, meint der SPD-Abgeordnete Sascha Raabe, denn egal ob man Zuckerrohr für Rum oder für Biosprit anbaue, die Arbeitsbedingungen blieben schließlich die gleichen.

Ebenso wenig Gnade vor den deutschen Parlamentariern findet die Meinung von Carmen Rios, die eigene Regierung sei zu schwach und deshalb sollten die Europäer Druck auf die Pellas-Gruppe machen, um die Arbeits- und Umweltbedingungen in den nicaraguanischen Zuckerfabriken zu verbessern. Es sei die Verantwortung der regierenden Sandinisten, die Rahmenbedingungen für Gesundheits- und Arbeitsschutz schaffen, werden die Nicaraguaner ziemlich barsch belehrt. Und erfahren bei dieser Gelegenheit, dass ihre Regierung noch nicht einmal die fast drei Jahrzehnte alte Konvention der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) über Arbeitsschutz und Arbeitsumwelt unterzeichnet hat. Deshalb könne man beispielsweise keine Abordnung nach Nicaragua schicken, um das zu überprüfen. „Wenn die Sandinisten sagen, sie tun alles für das Volk, dann sollen sie das auch tun“, bemerkt leicht süffisant der Sozialdemokrat Raabe.

Nicaraguas Botschafter soll berichten

Die beiden Abgesandten aus dem mittleren Amerika blicken zunächst, als wären sie im falschen Film. Das war „ziemlich hart“, sagt Carmen Rios hinterher. Doch die deutschen Politiker sind durchaus gewillt, ihnen Unterstützung angedeihen zu lassen, allerdings auf ihre Weise. Eine Stunde lang nehmen sie sich Zeit für ihre Gäste. Auf Vorschlag der SPD-Abgeordneten Karin Roth soll demnächst der nicaraguanische Botschafter eingeladen und befragen werden, ob in seinem Land die Standards der Weltgesundheitsorganisation eingehalten werden. Außerdem will man bei der Bundesregierung nachfragen, ob überhaupt nicaraguanisches Bioethanol auf den deutschen Markt gelangt und inwieweit Deutschland bei bilateralen Regierungskonsultationen Einfluss nehmen kann auf die Einhaltung von Gesundheits- und Arbeitsschutzstandards in der Zuckerrohrproduktion in Nicaragua.

Porträt der SPD-Abgeordneten Karin Roth (Archivbild: dpa)Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  SPD-Abgeordnete Karin Roth: Nicaraguas Regierung zum Handeln drängenBekannt ist, dass Nicaragua seit drei Jahren Bioethanol nach Europa liefert, in der Saison 2009/2010 rund 80 Millionen Liter. Nach den Richtlinien der Europäischen Union muss dieser Biosprit nachhaltig produziert sein, wie es im Bundestagsausschuss beruhigend heißt. Doch über den Gesundheitsschutz derjenigen, die das Zuckerrohr ernten, aus dem später der Sprit entsteht, steht in der europäischen Nachhaltigkeitsrichtlinie nichts.

Wer krank ist, wird entlassen

5341 IRC-Tote hat die nicaraguanische Opferorganisation ANAIRC seit 2005 registriert. Mehr als 8000 Erkrankte gebe es, sagt Carmen Rios. Laut einer Studie der Universität Boston liegt die IRC-Rate in den Regionen Chinandega und Leon zehnmal höher als in den USA. Der nicaraguanische Staat hat in den letzten Jahren einiges getan, um das Schicksal der Kranken zu erleichtern. So gibt es im Krankenhaus von Chinandega mittlerweile immerhin 40 Dialyse-Plätze und eine bessere Medikamentenversorgung.

Zuckerunternehmer Pellas lässt im Internet verbreiten, heute setze man auf seinen Plantagen gar keine oder kaum noch Pestizide ein, es gebe Schutzkleidung und die Arbeiter müssten nicht mehr stundenlang in der Mittagshitze schuften, um zu ihrem Geld zu kommen. Doch Carmen Rios hält das für unwahr.

Auf den Feldern von „San Antonio“ habe sich nicht viel geändert, behauptet sie. Die Pflanzenblätter würden weiter vor dem Schnitt abgebrannt, erkrankte Arbeiter berichteten immer wieder, mit welchen Chemikalien sie zu tun gehabt hätten. Allerdings untersuche das Unternehmen regelmäßig die Blutwerte der Beschäftigten: Um sie beim Anzeichen einer Erkrankung zu entlassen.

Quelle

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14973223,00.html

Autor: Bernd Gräßler
Redaktion: Wim Abbink

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Der gefährlichste Reaktor der Welt steht in der BRD Finanz Agentur GmbH


Willkommen im absoluten Wahnsinn !
-Friedlich in die Katastrophe-
Joe Conrad im Gespräch mit dem Atomkraftgegner und Autor vieler Bücher Holger Strohm. Er stellt in diesem Gespräch die Gefahren der Atomkraft dar, spricht aber auch anderer besorgniserregende Entwicklungen in unserer westlichen „Zivilisation“ an.

 

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Seit mittlerweile neun Kernkraftwerke abgeschaltet sind, kommt mehr Strom aus dem Ausland – und das vor allem aus Tschechien und Frankreich. Beide Staaten schicken schon zu normalen Zeiten meist mehr Strom nach Deutschland, als sie von hier bekommen. Weil aber gleichzeitig die Ausfuhr in andere Länder sinkt, rutscht die Bilanz ins Negative: Deutschland ist derzeit Stromimporteur.

Kernenergie sei eine Schlüsseltechnologie, um die Stromversorgung bis 2050 umzubauen, sagt IEA-Direktor Nobuo Tanaka. (© dpa)

// Droht damit bald ein Engpass? Experten meinen: nein. „Es ist nicht so, dass wir es mit einer Knappheit zu tun haben“, sagt Felix Matthes vom Öko-Institut in Berlin. So waren etwa am Montag in Deutschland knapp 50.000 Megawatt Kraftwerksleistung nötig, um den größten Bedarf zu decken. Allerdings könnte der deutsche Kraftwerkspark laut Umweltbundesamt auch jetzt noch 86.700 Megawatt Leistung bereitstellen – selbst ohne die abgeschalteten Atomkraftwerke. „Entscheidend ist, dass die Leistung höher ist als die Höchstlast“, sagt eine Sprecherin des Bundesumweltministeriums. „Wir bleiben Nettostromexporteur.“ Und selbst trotz des Verzichts auf neun Meiler gibt es auch weiterhin Exporte aus Deutschland, etwa in die Schweiz, die Niederlande oder nach Polen. Nur eben in diesen Tagen oft nicht so viel, wie gleichzeitig importiert wird.

Die gewachsenen Einfuhren dürften auf veränderte Kalkulationen von Stromhändlern zurückgehen. Denn an den europäischen Börsen ist Elektrizität zuletzt teurer geworden, auch durch das deutsche Moratorium. „Damit verändern sich auch die Austauschbeziehungen“, sagt Energieexperte Matthes. Stromhändler kaufen nun lieber Atomstrom aus Nachbarländern, ehe sie hiesigen Kohlestrom ordern – er ist in der Erzeugung teurer als Atomstrom. Dahinter steht das komplexe System des europäischen Stromhandels. Da Strom die Endkunden gleich viel kostet, egal ob er aus Windparks, AKW oder Braunkohle-Meilern kommt, kaufen die Händler immer zuerst den Strom ein, der sich am günstigsten herstellen lässt – hier sind die Gewinne am höchsten. Einmal abgesehen von abgeschriebenen Windrädern ist das am ehesten Atomstrom. Ob er aus Deutschland kommt, aus Tschechien oder Frankreich, ist dem Händler egal. Weil es im Augenblick weniger deutschen Atomstrom gibt, kommt mehr davon aus dem Ausland. Daher die Bilanz.

Für die AKW-Betreiber ist der Zusatzimport ein willkommenes Argument – als Beleg, dass die Abschaltung deutscher AKW zur besseren Auslastung benachbarter Meiler führe, die auch nicht sicherer sind. Die Vorzeichen aber können sich rasch ändern: Bei viel Wind ist Deutschland wieder Exportland.

Sauberen Strom…..Nein Danke

Wie die Bundesregierung sauberen Strom aus Norwegen blockiert

REPORT MAINZ

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Quelle

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kernkraft-und-das-moratorium-deutschland-importiert-atomstrom-1.1081209

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Wissenschaft: Künstliches Solarzellen-Blatt, das mit vier Litern Wasser ein Haus einen Tag lang mit Energie versorgen kann

Jonathan Benson

Ein Wissenschaftler vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) erklärte, er habe erfolgreich ein künstliches Blatt entwickelt, das im Wesentlichen aus Silikon und elektronischen Komponenten bestehe und das bei der Photosynthese zehnmal effektiver als ein natürliches Blatt sei. Dieses künstliche Blatt könne mit vier Liter Wasser genug Strom erzeugen, um ein Haus in einem Entwicklungsland einen Tag lang zu versorgen.

Daniel Nocera sagte auf dem Jahrestreffen der amerikanischen chemischen Gesellschaft in Kalifornien, wenn er den Prototyp seines Blattes in ein Becken mit Wasser lege, spalte es mithilfe des Sonnenlichts zehnmal mehr Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff auf als ein natürliches Blatt. Das Blatt sei in der Lage, 45 Stunden hintereinander ohne Effizienzverlust zu arbeiten und funktioniere wie eine kleine, hoch effektive Solarzelle, die Energie produziert, welche in die Energiegewinnung einfließen kann.

»Das künstliche Blatt bietet vor allem armen Entwicklungsländern eine vielversprechende Möglichkeit, kostengünstig Strom für den Hausgebrauch herzustellen«, meine Nocera in einer Erklärung, »Wir verfolgen das Ziel, jedes Haus zu seinem eigenen Kraftwerk zu machen. Man kann sich Dörfer in Indien und Afrika vorstellen, die in nicht allzu langer Zeit ein solches kostengünstiges Energieerzeugungssystem auf der Grundlage dieser Technologie einsetzen könnten«.

Anzeichen deuten darauf hin, dass Nocera bereits ein geschäftliches Abkommen mit dem indischen Industriekonzern Tata Group über die Entwicklung eines Kleinkraftwerks, das diese neue Technologie zur Stromerzeugung und -verteilung nutzen soll, abgeschlossen hat. Bereits innerhalb von anderthalb Jahren soll das Kleinkraftwerk von der Größe eines Kühlschranks in Produktion gehen.

In der Vergangenheit waren ähnliche Projekte zur Entwicklung künstlicher Blätter nicht so erfolgreich wie der Ansatz Noceras. In einem Bericht der Internetseite Wired hieß es, John Turner vom US-Labor für erneuerbare Energie versuche seit mehr als zehn Jahren ein künstliches Blatt zu entwickeln. Anders als Noceras kostengünstiges Blatt enthalte Turners Blatt teure und seltene Metalle. Es funktioniere nicht einmal einen Tag lang, bevor es schwächer und letztlich unbrauchbar werde.

Quellen zu diesem Artikel:

http://www.wired.co.uk/news/archive/2011-03/28/artificial-leaf

http://news.cnet.com/8301-11128_3-20047814-54.html

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Bürgermeisterin von Briesensee mit Polizeigewalt vom Grundstück geschleppt

Bürgermeisterin Doris Groger möchte die Ratsbeschlüsse ihrer Gemeinde auf ihrem Grundstück durchsetzen: Wasserrecyclinganlagen zum Wassersparen, -reinigen und Wiederverwenden.Das gefällt Amtsdirektor Bernd Boschan nicht. Die zentrale Kanalisation hat schließlich viele Millionen gekostet … zu viele! Klimaschutz hin – Ratsbeschlüsse her!

Amtsdirektor Bernd Boschan: „Wir können keinen Präzedenzfall schaffen!“

Bürgermeisterin Groger sieht neben dem Klima jedoch auch die Demokratie gefährdet: Die nicht beanstandeten Ratsbeschlüsse von Briesensee dürfen nicht durch Willkürmaßnahmen der Verwaltung außer Kraft gesetzt werden. Das verstößt gegen die durch das Grundgesetz garantierte kommunale Selbstverwaltung. Was hier geschieht, ist ein Neuaufguss der Diktatur, die wir gerade hinter uns lassen wollten.

Falls Briesensee ein Übungsfeld im Osten für mögliche weitere Eingriffe in die Belange der Gemeinden deutschlandweit ist, sollte uns allen bange werden. Irgendwann könnten unbotmäßige Beschlüsse auch in Stuttgart oder München gewaltsam außer Kraft gesetzt werden.

Bürgermeisterin Grogers Fazit: Wenn die Bürgermeisterin die eigenen Ratsbeschlüsse verrät und sich Angst machen lässt, kann die Demokratie abgeschrieben werden, bevor sie sich richtig etablieren konnte. Das wird mit mir nicht geschehen.

www.freistaat-briesensee.de : Polizei gegen Bürger, Obrigkeit gegen Grundgesetz, mit staatlicher Gewalt wird die ökologische Kleinkläranlage der Bürgermeisterin Doris Groger stillgelegt, um den Zwangsanschluss an die Kanalisation zu vollziehen.
Verbreitet bitte den Link so oft wie möglich weiter!

http://briesensee.all-your-web.de/

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Eingereicht von Wilfried Gierden am 27. Mär 2011 – 17:51 Uhr

Yellow Cake, ein pulverförmiges Gemisch aus Uranverbindungen. Es ist der Ausgangsstoff für die Produktion von Brennstäben, welcher in Kernkraftwerken die zur Energiegewinnung erforderliche Wärme erzeugt. Wird derzeit bedingt durch den Super-GAU (ANM.: im KKW Fukushima 1, Japan), der laut Meinung vieler Experten bereits stattgefunden hat, von Kernenergie gesprochen, so liegt dabei der Fokus auf der eigentlichen Kernspaltung in Reaktoren. Durch die Spaltung der Atomkerne wird eine hohe Energie in Form von Wärme freigesetzt, die dazu genutzt wird, eine Turbine anzutreiben, die verbunden mit einem Generator den Strom erzeugt.

Doch die Stromerzeugung sind längst nicht alle Glieder in der gefährlichen und unberechenbaren Atom-Kette. In seinem Dokumentationsfilm „Yellow Cake – Die Lüge von der sauberen Energie“ zeigt Regisseur Joachim Tschirner in eindrucksvoller und ermahnender Weise, dass die Gewinnung des für die Kernkraft wichtigen Uranerzes, ein ebenso gefährliches wie unverantwortliches Glied in dieser Atom-Kette darstellt. Ganze Landstriche werden durch den Abbau des Uranerzes zerstört, verunstaltet und radioaktiv verseucht. Wer nun denkt, dass sei ganz weit von Deutschland weg, der irrt. Denn in Thüringen und Sachsen werden die stillgelegten Bergwerke der Wismut seit 1991 saniert und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Die bisher eingeplanten mehr als sechs Milliarden Euro werden dabei wohl bei weitem nicht ausreichen. Ein Betrag, der ebenso wie die Endlagerung bei den Strompreisen keine Berücksichtigung findet und letztendlich von der Allgemeinheit getragen werden muss.

Am Montag, 21. März 2011 zeigte die Eifel-Film-Bühne in Hillesheim die 108 Minuten lange Dokumentation über die Gewinnung von Uranerz. Ausgehend von Sachsen und Thüringen in Deutschland geht die „Uranerz-Reise“ nach Namibia, Australien und Kanada. Anschließend an die Vorführung, luden Regisseur Joachim Tschirner und Fachbuchautor (“Störfall Atomkraft“) Karl-W. Koch zur Diskussion ein. Rund 200 interessierte Besucher nutzten das Angebot des kleinen Programmkinos in Hillesheim und beteiligten sich nach der Filmvorstellung rege am Gespräch mit Regisseur und Fachbuchautor. Eine gelungene Veranstaltung, welche – so ist zu hoffen – das Thema Kernenergie in der Gesellschaft weiter sensibilisieren wird.

Denn eins ist klar, die Kernenergie produziert nur für einen billigen Strom, nämlich für die Betreiber von Kernkraftwerken. Die Kosten für Gesundheit, Zerstörung von Natur- und Umwelt und die Endlagerung wird die Allgemeinheit durch Steuern oder andere Kosten tragen müssen und das noch für viele Generationen.

http://www.yellowcake-derfilm.de/index.php?id=52

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Fragt man irgendeinen Schüler: „Wer erfand das Radio? „, wird die Antwort, falls man überhaupt eine bekommt, zweifellos
Marconi sein – eine Antwort, die mit allen Encyklopedien und Schulbüchern übereinstimmt.
Oder man fragt irgendjemanden,wer das erfunden hat, mit dem sein Toaster, der Computer, die Straßenbeleuchtung,
Firmen und Büroanlagen betrieben werden. Ohne zu zögern wird die Antwort
Thomas Edison sein, wer sonst?

– Doch beide Antworten sind falsch.

Die richtige Antwort wäre Nikola Tesla, eine Person, von der die wenigsten je gehört haben.
Er soll Röngtenstrahlung ein Jahr vor W.K. Röntgen entdeckt haben, er
baute einige Jahre vor Lee de Forest einen Röhrenverstärker, er benutzte
Neonlicht in seinem Labor, 40 Jahre bevor die Industrie es erfand, er
zeigte die Prinzipien, die wir heute für Mikrowellen-Ofen und Radar benutzen,
Jahrzehnte bevor sie ein Teil unserer Gesellschaft wurden. Dennoch assoziieren wir
seinen Namen mit keiner dieser Erfindungen.

Zu seinen Erfindungen gehören Wechsel/Drehstrom,
Wechselstrom-Motor,
Tesla-Spule, Funktechnik, Fernsteuerungen,
Radio (Energiesender, Empfänger für freie Energie), Hochfrequenzlampe,
Scheibenläuferturbine und mehr als 700 andere Patente.

Nikola Tesla

Der Erfinder mit dem Blick in die Zukunft

Am 7. Januar 1943 starb in New York ein Mann, dessen Bedeutung für die Entwicklung der modernen Elektrotechnik bis heute noch nicht voll erfaßt ist: Nikola Tesla. Er wurde am 10. Juli 1856 in Kroatien geboren, kam 1884 nach New York, wo er kurze Zeit mit Thomas Alva Edison zusammenarbeitete, bevor er sich eigenständigen Forschungen widmete, und war 1915 Anwärter auf den Nobelpreis, der ihm aus dubiosen Gründen doch nicht zuerkannt wurde. Während man sich in den USA seit einigen Jahren zunehmend mit Teslas Werk und seiner Person beschäftigt und im Zuge dessen herausgefordert ist, die Geschichte wichtiger Entdeckungen der Elektrotechnik neu zu schreiben, steht eine entsprechende Würdigung der Person und der Leistung Nikola Teslas im deutschen Sprachraum noch aus. Leider gibt es bis heute im deutschen Sprachraum keine neuere Darstellung des Werkes und der Person Nikola Teslas, die den seriösen Ansprüchen wissenschaftlichen Interesses genügt.
„Wollte man das Leben Nikola Teslas, jenes seltsame Experiment, das er daraus machte, mit einem Wort umreißen, so wäre ’sensationell‘ wohl ein milder Ausdruck. Ebenso wenig wird man mit dem Wort ‚erstaunlich‘ seinen Entdeckungen gerecht, die raketengleich emporschossen. Es ist die verwirrende, schillernde Geschichte eines Übermenschen, der eine neue Welt schuf.“ Mag die übertriebene Bewunderung, die aus diesen Worten seines bekanntesten Biographen, John O’Neill, spricht, viel zu hoch greifen, was bei uns an Wissen über diesen Mann bekannt ist, steht trotzdem in keinem Verhältnis zu seiner Bedeutung: In populären Lexika-Artikeln wird die Entdeckung der Teslaströme und der Tesla-Transformator erwähnt. In allgemeinen Physikbüchern erscheint der Name Tesla nur als Maßeinheit für eine nach ihm benannte elektromagnetische Kraftwirkung. Das ist alles. Seine Einführung des Wechselstromnetzes in den USA (zusammen mit dem Großindustriellen George Westinghouse), die eine verlustarme Energieübertragung über lange Strecken erst ermöglichte und Edisons Gleichstromnetz ablöste, ist kaum bekannt. Ebenso wenig seine Verdienste um die Entwicklung brauchbarer Wechselstrommotoren, die Entdeckung des elektrischen Drehfeldes und des ersten drahtlos gesteuerten Fernlenkbootes im Jahre 1898, um einige der wichtigsten Errungenschaften dieses Mannes zu nennen.
Beachtung haben neuerdings die ‚verlorenen Erfindungen‘ Teslas in esoterischen Kreisen gefunden: Dabei geht es um angeblich hochenergetische Todesstrahlen, mit denen ein militärischer Schutzschild aufgebaut werden könne, das das Land gegen jeden Angreifer abschirme (sozusagen ein Vorläufer des SDI), und um die Konstruktion eines Automobils Anfang der dreißiger Jahre, das seine Energie aus dem Schwerkraftfeld gewonnen haben soll, – die Lösung unseres Energieproblems, wenn da etwas dran sein sollte. Doch mehr als vage Andeutungen sind uns nicht überliefert, und es bleibt zu fragen, ob diese Legenden nicht auf einen latenten Größenwahn dieses Mannes zurückgehen, dem es als ersten vergönnt war, künstliche Blitze von mehreren Metern Länge zu erzeugen, und der von sich selber meinte, 150 Jahre alt zu werden, und deshalb in seinen mittleren Lebensjahren darauf verzichtete, seine Forschungsergebnisse und Konstruktionspläne schriftlich festzuhalten, mit der Begründung, dazu habe er später noch genügend Zeit.

Wir beschränken uns auf das, was uns bis heute schriftlich vorliegt und nachprüfbar ist, und wollen hier insbesondere Teslas Beitrag zur Realisierung der drahtlosen Nachrichtenübertragung und der Rundfunktechnik ansehen, der bis heute noch nicht in seinem vollen Umfang erkannt worden ist. Wir stützen uns dabei auf die weniger bekannte Darstellung des Tesla-Werkes von seinem Landsmann Slavko Boksan aus dem Jahre 1932, die im Gegensatz zu allen späteren Biographien die meisten technischen Details und Belege vorweisen kann.
Bereits 1893, also drei Jahre bevor der Italiener Marconi, der als Pionier der Rundfunktechnik bis heute gilt, mit seinen Versuchen zur drahtlosen Telegraphie begann, berichtete Nikola Tesla vor dem Franklin-Institut in Philadelphia von der Bedeutung seiner Experimente mit den verschiedenen Hochfrequenzoszillatoren, die er entwickelt hatte: „Im Zusammenhange mit den Resonanzwirkungen und dem Problem der Energieübertragung mittels eines einzigen Leiters, welches vorher betrachtet wurde, möchte ich noch einige Worte über einen Gegenstand sagen, der beständig mein Denken beschäftigt und der die allgemeine Wohlfahrt betrifft. Ich meine die Übertragung verständlicher Zeichen oder vielleicht sogar von Kraft auf irgendeine Entfernung ohne Verwendung von Drähten. Ich komme täglich mehr zu der Überzeugung von der Ausführbarkeit der Sache, und obwohl ich sehr wohl weiß, daß die große Mehrzahl der Gelehrten nicht der Meinung ist, daß solche Resultate praktisch und in der nächsten Zeit realisiert werden können.“
Durch einen Brand am 13. März 1895 wurde sein Laboratorium vollständig zerstört, was seine Forschungen um mindestens ein Jahr zurückwarf. Eine Woche später berichtete er in der Zeitschrift ‚The Elektrical Review‘ vom Stand seiner Forschung: „Ich war bei meinen Arbeiten auf vier Hauptgebieten mit Untersuchungen beschäftigt. Das eine war der Oszillator, welchen ich nicht nur für eine praktische Maschine ansehe, sondern auch als Anregung für neue Ideen. Das zweite waren verbesserte Methoden der elektrischen Beleuchtung. Das dritte Gebiet war die drahtlose Nachrichtenübertragung auf jede Entfernung, und das vierte war das für jeden denkenden Elektriker wichtigste Problem, nämlich die Erforschung der Natur der Elektrizität. Auf jedem dieser Gebiete werde ich meine Untersuchungen fortsetzen.“ Das geschah dann auch. Schon Ende 1896 konnte Tesla mit einer kleinen Sendestation in New York und einer 30 Kilometer entfernten Empfangsstation gute Fernübertragungsergebnisse bei einer langwelligen Resonanzfrequenz von zwei Megahertz erzielen. Reichweiten, von denen man in Europa nur träumen konnte.
Am 10. Mai 1897 gelang es dem Italiener Guglielmo Marconi, Morsezeichen fünf Kilometer weit über den Bristol-Kanal zu senden. Und im Oktober 1897 erzielte Marconi eine Reichweite von 15 Kilometern. Ferdinand Braun in Deutschland meldete im Juli 1898 sein Patent über die ‚Telegraphie ohne fortlaufende Leitung‘ an, das ihm am 14. Oktober 1898 dann auch erteilt wurde: Es beschrieb einen geschlossenen Schwingkreis mit einem Teslatransformator, der bessere Abstrahlungseigenschaften hatte als Marconis System mit Hertzschen Oszillatoren. Marconis Funkversuche besaßen den Nachteil, daß sie mit ultrakurzwelligen Frequenzen im Ein- und Zwei-Meter-Bereich arbeiteten, deren Reichweite unter günstigen Bedingungen nur die Sichthorizontentfernung beträgt. Tesla arbeitete dagegen von Beginn an im langwelligen Bereich, der aufgrund der Reflexion an höheren Luftschichten in der Erdatmosphäre Reichweiten von vielen tausend Kilometern zuläßt. Doch die Bedeutung dieser besseren Ausbreitungseigenschaften der Lang-, Mittel- und Kurzwellen gegenüber den Ultrakurzwellen haben leider andere zuerst erkannt und sich zunutze gemacht.


Anstatt die Möglichkeiten der drahtlosen Nachrichtenübertragung voranzutreiben, an der die meisten Hochfrequenztechniker seiner Zeit zu arbeiten begonnen hatten, nahm sich Tesla das Problem der drahtlosen Energieübertragung vor, eine technische Sackgasse, wie es sich später noch erweisen sollte. Für diese Versuche baute er einen Radiosender mit Schwingkreisen für mehrere Kilowatt Sendeleistung. Herzstück des Senders war der sogenannte Tesla-Transformator, ein eisenloser Hochfrequenztransformator, mit dem man beliebig hohe elektrische Spannungen erzeugen konnte. Ein neues Forschungsfeld eröffnete sich damit.
Die Erforschung der Natur hoher elektrischer Spannungen wurde Teslas neuer Arbeitsschwerpunkt. Nachdem es ihm schon 1891 gelungen war, einen Entladungsfunken von 13 Zentimeter Länge zu demonstrieren, vergrößerte er die Dimensionen und die Kapazitäten, um seinen Hochfrequenztransformator zu noch höherer Leistungsfähigkeit zu steigern. Für seine Kondensatoren benutzte er Öl anstatt Glas als Isolator, womit er wesentlich bessere Isolationsergebnisse erzielte.
Er erfand die Serienfunkenstrecke, führte Funkenlöschung im Luftstrom und mit Magnetkraft durch, löste Probleme der Abstimmung von Primärkreis und Sekundärkreis, um eine gute Resonanz der beiden Schwingkreise zu erzielen, und konnte so den Wirkungsgrad der Sendeschwingkreise auf 85 Prozent steigern. Bei seinen Hochfrequenzversuchen stieß er auf ein interessantes Phänomen, das unter der Bezeichnung ‚Skin-Effekt‘ in der Physik bekannt ist: nämlich der Umstand, daß elektrische Spannungen sich bei hohen Frequenzen nur auf der Körperoberfläche bewegen und nicht mehr in das Innere eines Körpers eindringen. Sie verhalten sich praktisch bei hohen Frequenzen wie statische Elektrizität, was sich mit Hilfe der Maxwellschen Gleichungen auch mathematisch berechnen läßt. Das führt zu dem merkwürdigen Effekt, daß man, ohne dabei Schaden zu nehmen, Spannungen von mehreren hunderttausend Volt bis zu einer Million Volt über den menschlichen Körper ableiten kann, bei Stromstärken, die das -zigfache der sonst tödlichen Dosis betragen. Dieser Effekt kam Tesla in einem ganz anderen Zusammenhang zuhilfe: Edison hatte in New York die erste kommunale Stromversorgung auf 110 Volt Gleichstrombasis aufgebaut. Die Stromversorgung hatte aber infolge des hohen ohmschen Widerstandes der Überlandleitungen nur eine sehr begrenzte Reichweite von wenigen Meilen. Darüber hinaus wurden die Verluste und der Spannungsabfall im öffentlichen Stromnetz zu hoch. Wechselstrom ließ sich jedoch durch entsprechende Transformatoren auf mehrere tausend Volt hochtransformieren, bei denen auch auf weite Übertragungsstrecken von hundert oder tausend Kilometern nur ein geringer Verlust auftrat. Diese hohen Spannungen konnten dann am Ziel wieder auf 110 oder 220 Volt Verbrauchsspannung heruntertransformiert werden. George Westinghouse hatte die entsprechenden Patente Teslas für das Wechselstromsystem erworben, baute eine alternative Stromversorgung landesweit auf und machte damit Edisons Gleichstromsystem Konkurrenz.
Edison, bemüht, sein Gleichstromsystem zu retten, ließ öffentlich Hunde und Katzen durch Wechselstrom töten, um die Gefährlichkeit von Wechselstrom (gegenüber Gleichstrom) zu demonstrieren. Im Gegenzug zeigte Tesla die völlige Harmlosigkeit von Wechselstrom, indem er 200.000 Volt (Hochfrequenzen) Wechselstrom und mehr über seinen Körper zur Erde ableiten ließ und dabei die erstaunlichsten Lichterscheinung produzierte, ohne daß er dabei den geringsten Schaden nahm. Bei einer solchen Vorführung vor dem Franklin-Institut in Philadelphia im Jahre 1893 erklärte er: „Um eine Vibration der gleichen Intensität, aber viermal so schnell, zu erhalten, wären über 3.000.000 Volt nötig, und das würde mehr als genügen, um meinen Körper in Flammen zu hüllen. Aber diese Flamme würde mich nicht verbrennen; ganz im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß ich nicht im Geringsten verletzt würde. Und doch wäre nur ein hundertster Teil dieser Energie, wenn er woanders hingelenkt würde, stark genug, um einen Menschen zu töten.“ Doch im Grunde waren solche Demonstrationen nicht nötig, denn Teslas Wechselstromsystem hat sich allein aufgrund seiner technischen und physikalischen Vorteile durchgesetzt und ist bis heute das maßgebliche öffentliche Stromversorgungssystem geblieben.

Zurück zur drahtlosen Telegraphie: Am 2. September 1897, also zehn Monate, bevor Ferdinand Braun sein Patent über ‚Telegraphie ohne fortlaufende Leitung‘ einreichte, meldete Tesla zwei Patente zur drahtlosen Energieübertragung an, in denen bereits alle wichtigen Funktionskreise zur drahtlosen Nachrichtenübertragung beschrieben sind. Das Patent Nummer 649.621 beschreibt ‚die Kombination einerseits der Sendeinstrumente, die einen Transformator, dessen Sekundärspule mit der Erde und einem hochgeführten Leiter verbunden ist, und die Mittel umfassen, um elektrische Oszillation der Primärspule des Transformators aufzudrücken, und anderseits der Empfangsinstrumente, welche ebenfalls einen Transformator umfassen, dessen Primärkreis ähnlich mit der Erde und mit einem hochgeführten Leiter verbunden ist, während die Empfangsapparatur mit der Sekundärspule verbunden ist, wobei die Kapazitäten und Induktanzen der beiden Transformatoren solche Werte haben müssen, um den Synchronismus mit den aufgedrückten Oszillationen zu sichern, wie das hier angegeben ist.‘
Und im Patent Nummer 645.576 hält er fest: ‚Während die hier gegebene Beschreibung hauptsächlich eine Methode und ein System der drahtlosen Energieübertragung für Industriezwecke behandelt, werden die hier auseinandergesetzten Prinzipien und gezeigten Apparate auch viele andere wertvolle Anwendungen finden, wie z.B. wenn es erwünscht ist, verständliche Zeichen auf große Entfernungen zu übertragen oder höhere Luftschichten zu beleuchten‘. Damit sind auch die technischen Grundvoraussetzungen beschrieben, die jeder Rundfunk- und Fernsehübertragung zugrunde liegen. Im selben Jahr gelang es ihm, mit seinem Hochfrequenzsender bei einer Spannung von vier Millionen Volt einen künstlichen Blitz von annähernd fünf Metern Länge zu erzeugen. Damit war die Grenze des technisch Machbaren in seinem New Yorker Laboratorium erreicht. 1899 errichtete Tesla in Colorado-Springs auf dem Colorado-Plateau, einer Hochebene mit einer Ausdehnung von circa tausend Kilometern, eine Sendestation mit einer 70 Meter hohen Antenne, die für eine Leistung von 200 Kilowatt ausgelegt war. Eine Empfangsstation befand sich in einer Entfernung von über tausend Kilometern, und es gelang Tesla, mit einem Bruchteil der zur Verfügung stehenden Leistung, drahtlose telegraphische und telephonische Übertragungen auf diese Distanz durchzuführen, während Marconi sich noch mit Reichweiten von 50 bis 70 Kilometern zufriedengeben mußte. Für die drahtlose Kraftübertragung erzeugte er Hochspannungen von zwölf bis 20 Millionen Volt, die sich in bis zu 30 Meter langen Blitzen entluden: die höchsten je von Menschenhand erzeugten Spannungen, mit denen er hoffte, elektrische Energie um die ganze Erde schicken zu können.
Ein Kuriosum am Rande: Während seiner Experimente auf dem Colorado-Plateau empfing Tesla mit einem empfindlichen Empfänger rhythmische Funksignale, deren Quelle er im Weltraum vermutete. Seine Behauptung, Funkkontakt mit außerirdischen Intelligenzen hergestellt zu haben, stieß auf Ablehnung. Andere Forscher führten diese Signale auf elektrische Störungen in der Atmosphäre zurück. Allerdings muß festgehalten werden, daß solche rhythmischen Signale Ende der zwanziger Jahre auch in Europa empfangen wurden, und zwar als verzögerte Echos von ausgestrahlten Impulsen eines Hochleistungssenders in den Niederlanden, die dazu Anlaß gaben, erneut über die Existenz einer Radioquelle in Erdnähe nachzudenken:
„Another of Tesla’s claimed discoveries at Colorado Springs came late one night as he was working at his powerful and sensitive radio receiver. Only elderly Mr. Dozier, the carpenter, remained on duty. Suddenly the inventor became aware of strange rhythmic sounds on the receiver. He could think of no possible explanation for such a regular pattern, unless it were an effort being made to communicate with Earth by living creatures on another planet. Venus or Mars he supposed to be the more likely sources. No one at that time had ever heard of such phenomena as regular sounds from space.“ (Margaret Cheney, Tesla: Man Out of Time, P. 150)
„… Wenn auf diese Weise ein erster Kontakt mit uns hergestellt wäre, könnten laut Bracewell folgende Schritte gemacht werden: Um der Sonde mitzuteilen, daß wir es [das von ihr wiederholte Signal] empfangen haben, würden wir es nochmals zurücksenden. Sie wüsste dann, daß sie mit uns in Kontakt steht. Nach einigen Routinevorkehrungen gegen Irrtümer und Prüfung unserer Sensibilität und Bandweite würde sie dann ihre Nachricht mit gelegentlichen Unterbrechungen zu senden beginnen, um sicher zu sein, daß sie nicht unter den Erdhorizont gesunken ist. Wäre es überraschend, wenn der Beginn der Nachricht in der Übermittlung des Fernsehbildes einer Konstellation bestünde? Diese Einzelheiten und die Notwendigkeit, die Sonde unsere Sprache zu lehren (durch Senden eines Bilderwörterbuchs?), sind faszinierend, bereiten aber keine Schwierigkeiten, sobald der Kontakt mit der Sonde einmal hergestellt ist. Dies ist das Hauptproblem. Vor der Entdeckung der Sonde wäre für uns die Wiederholung unserer Radiosignale überaus rätselhaft, da es für dieses sonderbare Echo keine wissenschaftliche Erklärung gäbe.“
Eben dies aber ereignete sich im Jahre 1927, als ein Funker in Oslo die Signale der holländischen Kurzwellenstation PCJJ in Eindhoven empfing, denen drei Sekunden später Signale folgten, die sich mit Sicherheit als ihre Wiederholung erwiesen.
Man untersuchte diesen merkwürdigen Sachverhalt, und am 11. Oktober 1928 gelang die experimentelle Wiederholung des sonderbaren Phänomens: PCJJ sandte besonders starke Signale aus, und wiederum wurden nicht nur sie, sondern auch ihr Echo empfangen. Der Versuch wurde von Dr. van der Pol von der Philips-Radiogesellschaft in Eindhoven und von Beamten der norwegischen Telegraphenverwaltung in Oslo überwacht. Der Physiker Carl Stormer, der den Versuch leitete, berichtete darüber in einem Brief an die Zeitschrift Nature. Ähnliche Echos wurden in den folgenden Jahren auch von anderen Stationen aufgefangen.“ (Paul Watzlawick, „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“, S. 194)
Tesla entdeckte bei seinen Versuchen, daß elektromagnetische Wellen nicht nur im sogenannten Ein- oder Zwei Meter-Bereich, den heutigen UKW und VHF-Bereich, sondern auch im Lang-, Mittel- und Kurzwellenbereich, der bis dahin keine Rolle spielte, erzeugt werden können. Er erkannte zuerst die enorme Reichweitenwirkung dieser Wellenbereiche, die bis in die fünfziger Jahre unseres Jahrhunderts ausschließlich für den öffentlichen Rundfunk genutzt wurden und auch bis heute noch eine wichtige Rolle im Langstreckenfunk spielen. Trotz dieser beachtlichen Erfolge, die gut dokumentiert sind, ist Tesla als Erfinder der Grundprinzipien moderner Rundfunktechnik bis heute noch nicht allgemein anerkannt. Dieses Verdienst wird immer noch Marconi zugeschrieben, dem es im Jahre 1901 gelungen war, das Morsezeichen für den Buchstaben ‚S‘ über den Atlantik zu schicken und dabei eine Entfernung von 3.470 Kilometern drahtlos zu überbrücken. Dabei war dieser Durchbruch nur möglich geworden, weil Marconi nach Bekanntwerden der Erfolge Teslas auf dem Colorado-Plateau seine frühere Technik mit den Hertzschen Wellen geringer Reichweite aufgegeben hatte und statt dessen Teslasche Schwingkreise für den langwelligen Bereich und Teslatransformatoren einsetzte.

Mit der Überbrückung des Atlantiks war die Möglichkeit drahtloser Nachrichtenübertragung für alle Welt sichtbare Wirklichkeit geworden. Marconi nutzte alle Möglichkeiten, um sein Weltmonopol für die drahtlose Telegraphie aufzubauen und erntete breite öffentliche Anerkennung. Ihm und Ferdinand Braun wurde 1909 der Nobelpreis in Physik für die Entwicklung der drahtlosen Telegraphie zuerkannt. Doch daß beide dabei nichts Weiteres getan haben, als Teslas Technik erfolgreich anzuwenden, hatte in der Fachwelt kaum jemand bemerkt, bis auf wenige Autoren, die vergeblich versuchten, darauf aufmerksam zu machen. Für Tesla wurde es, nachdem Marconis Erfolge öffentlich gefeiert wurden, unmöglich, seinen Anteil an der Entwicklung der drahtlosen Nachrichtentechnik gebührend herauszustellen. Freilich muß auch darauf hingewiesen werden, daß Tesla selbst die Entwicklung der drahtlosen Nachrichtenübertragung halbherzig vorantrieb. Im Vordergrund seines Interesses lag die drahtlose Kraft- und Energieübertragung, und das wurde ihm von seinen Kritikern auch mit Recht vorgehalten, als er auf sein Verdienst in Sachen drahtloser Telegraphie pochte. Erst sechs Monate nach seinem Tod, im Juni 1943 wurde ihm vom Supreme Court, dem höchsten US-Gerichtshof in Sachen Marconi-Gesellschaft gegen die Vereinigten Staaten, zugestanden, der eigentliche Vater des Radios zu sein. Ein Urteil, das viel zu lange auf sich warten ließ und jetzt auch nicht mehr die Beachtung fand, die es verdient hätte. Tesla hatte seine eigenen Ziele zu hoch gesteckt: er wollte die Nacht zum Tag machen, indem er mit Hochfrequenzströmen die Atmosphäre zum Leuchten bringen wollte. Er wollte unbegrenzte Energie an jeden Ort der Erde übertragen. Er wollte Todesstrahlen erzeugen, deren Einsatz jeden Krieg sofort beenden würde. Und er übersah bei all diesen utopischen Vorhaben das Naheliegende und wirklich Machbare. Das wurde ihm zum Verhängnis. Andere hatten ein besseres Gespür dafür und ernteten die Lorbeeren, die ihm eigentlich gebührten. Es wird jetzt Zeit, sich ausführlicher mit dem Mann zu befassen, der mit seiner Grundlagenforschung zur Hochfrequenz- und Wechselstromtechnik den Grundstein für unsere moderne Elektrotechnik und Nachrichtentechnik gelegt hat.

Nikola Tesla – Ein Genie zur falschen Zeit

* Die Anfänge – Kindheit

Nikola Tesla wurde am 10 Juli 1856 im kroatischen Dorf Smiljan als Sohn eines orthodoxen Geistlichen geboren. Er war das 2. von 5 Kindern und später Zeuge, wie sein älterer Bruder von einem Pferd tödlich verletzt wurde. Schon in seiner frühen Jugend sprach er außer seiner Muttersprache Kroatisch, Englisch wie auch Französisch, Deutsch und Italienisch. Gelehrt wurden ihm diese wohl schon von seinem Vater, der wie sein Onkel militärisch ausgebildet worden war. Beide nahmen in den geistigen und mathematischen Kreisen als Naturphilosoph und der Onkel als Professor der Mathematik Bekanntheitsgrad an. Das erste Ziel des Vaters war es, dass sein Sohn Nikola nicht Ingenieurswesen studieren, wie er es wollte, sondern dass er in seine Fußstapfen als Geistlicher treten möge, und ließ ihn so täglich Konzentration, Satzkonstruktionen aber auch Kopfrechnen üben. Seine Mutter war die Erfinderin in der Familie. Sie erfand Nützliches für den Haushalt und arbeitete unermüdlich von morgens bis abends.
Nikola Tesla behauptet von sich, schon von Geburt an zum Denker bestimmt worden zu sein und es steht auch außer Zweifel, dass Nikola ein hochbegabter Junge war. Die Methodik des Vaters, wie auch die Kreativität der Mutter waren ihm später als Erfinder sehr von Nutzen.
Nikola verfügte schon als Junge über ein Talent, das er aber eher als Gebrechen ansah. Er hatte Bilder im Kopf, die oftmals von Blitzen begleitet wurden und die seinen Blick in die Wirklichkeit und seinen Geist hemmten. Wenn man ihm einen Gegenstand beschrieb, konnte er sich diesen plastisch vorstellen. Dieses „Gebrechen“ wurde später zu einer seiner Stärken im Erfinden von Geräten. Er baute sie erst im Kopf auf und führte dort in seiner Fantasie Verbesserungen an seiner Erfindung aus. Erst wenn dieses Gerät in seiner Fantasie ohne Einschränkungen funktionierte, begab er sich in seine Werkstatt und baute das Gerät. Es funktionierte laut Teslas Aussage konstant und lief exakt so, wie er es sich vorgestellt hatte. Er erklärte diesen Umstand damit, dass die Technik, elektrisch oder mechanisch eindeutig in den Ergebnissen ist.
Als Kind allerdings, als er diese „Gabe“ noch nicht zu nutzen wusste, quälten ihn diese Bilder, und so erschuf er sich mit seiner Fantasie imaginäre Welten. Er sagte dazu später, dass ihm diese ebenso teuer waren wie die des wirklichen Lebens und kein bisschen weniger intensiv in ihren Erscheinungsformen.
Aber trotz dieses „Leidens“ war Nikola Tesla kein Kind von Traurigkeit, ganz im Gegenteil ist seine Autobiografie voller Ironie und Humor, er verwendet reichlich Anekdoten über seine Familie, höhergestellte Personen und Freunde.
Geburtshaus von Nikola Tesla im Dorf Smiljan

* Der Schüler

Mit 10 Jahren besuchte er ein Gymnasium in der Stadt Gospic, nachdem er 4 Jahre die Grundschule besucht hatte, und wechselte danach auf eine höhere Schule im kroatischen Karlsstadt. Hier wurde Nikola zu einem Opfer einer Cholera Epidemie, die ihn beinahe tötete. Im Fieberwahn äußerte er seinem Vater gegenüber den Wunsch, Ingenieur werden zu wollen und nicht Geistlicher und dass er, wenn er dies dürfe, auch sicher gesund werden würde, der gestrenge Vater gab nach und versprach es ihm.
Im Alter von 17 Jahren begann Nikola dann mit dem Erfinden im Kopf und legte diese Angewohnheit wie oben schon erwähnt nicht mehr ab.
Zwar begann er später seinen Fähigkeiten zu misstrauen und fing an sich Notizen zu machen, aber diese sind ohne den Kopf, der sie ersann, absolut unbrauchbar. Da es praktisch nicht nachvollziehbar ist, von welchen Grundideen er ausgegangen ist.
Selbstvertrauen war für Nikola in seiner Jugend fast schon ein Fremdwort. Diese „Tugend“ erlernte er erst später, obwohl er in Mathematik außerordentlich gut war und Aufgaben mit einer Geschwindigkeit lösen konnte, die ihresgleichen suchte, ließen die Eltern ihren Sohn immer spüren, wie weh es ihnen tat, dass sein hochbegabter Bruder (Daniel) verstorben war. Was Nikola nur dazu brachte, noch härter zu arbeiten. Er beschäftigte sich in seiner Freizeit fast andauernd mit mathematischen Problemen, machte es sich zum Spaß, sie zu lösen und übte sich bei jeder Gelegenheit darin.
Ein Beispiel hierfür ist die Kaffeetasse. Tesla war ein Workaholic. Er arbeitete Tag und Nacht und zur Ablenkung seines Geistes, der nicht einmal beim Essen abschalten konnte, berechnete er den Inhalt seiner Kaffeetasse im Kopf. Aus diesem Grund wird Nikola Tesla auch als ein rastloser Geist beschrieben, der zu rastlos war, um müßig sein zu können.

* Der Student

1875 immatrikulierte er sich an der österreichischen Polytechnischen Schule in Graz. Dort zeichnete sich schon deutlich ab, welches immense Arbeitspensum Tesla leisten konnte und wie „rastlos“ er war. Es ist überliefert, dass er von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr nachts studierte und dass er die ersten zwei seiner vier Jahre des Studiums der Physik, Mathematik und Mechanik in einem Jahr schaffte und mit Auszeichnung abschloss.
Im zweiten Jahr seines Studiums kamen große finanzielle Probleme auf die Familie Tesla zu, da das Stipendium ihres Sohnes abgelaufen und die Wohltätigkeitsorganisation, die es finanziert hatte, aufgelöst worden war.
Professor Pöschl, der Nikola in theoretischer und experimenteller Physik unterrichtete, erhielt eines Tages einen Gleichstromapparat aus Paris, der als Gleichstrommotor und Dynamo gleichzeitig verwendet werden konnte (Gramme-Maschine = Kommutator dient zur Umkehrung des Stroms, wird von zwei Bürsten mit Strom versorgt). Professor Pöschl hatte eine große Erfurcht vor dieser Maschine. So war es für ihn unglaublich, als Tesla vorschlug, diese Maschine einfach auf Wechselstrom umzustellen, damit der Funkenregen abgestellt werden könne, der immer beim Verwenden des Dynamos aufkam. Pöschl hielt dies für eine unmögliche Idee. Er verglich Nikolas Vorschlag mit dem Versuch eine stetige Anziehungskraft wie die Gravität in eine Rotationsbewegung umzuschalten. Der Vorschlag Teslas wäre ein Perpetuum mobile, eine unmöglich realisierbare Idee.
Dieser Gedankenblitz allerdings sollte in späteren Jahren zu einer der größten Erfindungen Teslas werden. Auf die Frage, warum er sein Ansinnen nicht aufgegeben hatte, meinte Tesla, dass ihm dies ein heiliger Schwur war. Sogar eine Frage auf Leben und Tod, dass er wüsste, dass er, wenn er das Problem nicht lösen könne, zugrunde gehen würde.

Es mag für uns nicht vorstellbar sein, wie ein Mann der 4 Std. am Tag schlief, 3 Std. am Tag in Vorlesungen saß und den Rest seiner Zeit mit Studieren von Büchern und anderem Material beschäftigt war, es fertig brachte, wegen Kartenspielen und unregelmäßiger Lebensführung aus der Universität verwiesen zu werden. Wie dem auch sei, dies war der Grund, warum Nikola Tesla von Graz seinen Abschied nehmen musste und in Prag an der Universität die folgenden beiden Jahre studierte, ohne an der dortigen Hochschule eingeschrieben worden zu sein, bis 1879 sein Vater starb und damit Nikolas Zeit als Student endete.

* Der Arbeitende

Als 1881 Thomas Alva Edison ein Fernsprechamt in Budapest eröffnete, bewarb sich Tesla dort als Chefingenieur und bekam die Stelle.
Zu dieser Zeit fand Tesla auch die Antwort auf seine Wechselstromidee, beim Spaziergang mit einem Freund. Er zitierte eine Passage aus Goethes Faust, die ihn wegen ihrer Ausdruckskraft fesselte, als ihn die „Erleuchtung“ traf, welche die Welt der Physik umkrempeln sollte.
Die Lösung zum Problem der Gramme-Maschine, eine Lösung, die den Wechselstrom zu den Physikern brachte, die es möglich machte, Strom über weite Strecken zu leiten, große Stromstärken zu erzeugen und hydroelektrische Energie aus Wasser nutzbar zu machen.(Wenn elektrischer Strom über eine Leitung fließt, erwärmt sich diese. [Uv = I²*R] Da sich die Stromstärke in quadratischer Masse einbringt, wird versucht, sie möglichst gering zu halten. Bei doppelt so großem Strom würde das bereits eine Vervierfachung der Verluste ausmachen. Deswegen wird die Hochspannungstechnik verwendet, bei dem der Strom gering ist und somit auch die Verluste. Nur Wechselstrom kann umgewandelt werden.) Hiermit erfand Tesla das Prinzip des rotierenden Magnetfeldes, das von zwei oder mehreren miteinander aperidoischen Wechselströmen erzeugt wurde, womit Kommutator (für die Umkehrung des Stroms verantwortlich) und die Abtastbürsten (für den Stromdurchfluss) überflüssig wurden.
Mit diesem Geistesblitz verließ Tesla nach kurzer Zeit wieder die Welt des normalen Angestellten und die Zeit der offiziellen Erfindungen begann.

* Paris

Auf Drängen seines Freundes und Chefs ging Tesla 1882 nach Paris, um dort seine Arbeit zu verwirklichen. Durch Empfehlungen kam er so zur „Continental Edison“, die unter der Leitung eines engen Freundes von Edison stand. Er fiel schon nach kurzer Zeit durch seine hervorragende Arbeit auf, und sein Chef drängte ihn nach 2 Jahren, nach Amerika zu gehen, um dort mit Edison selbst zu arbeiten und Edisons Maschine zu verbessern.

Skizze der Tesla-Turbine

* Die Forschung – Amerika – New York

Im Juni 1884 kam Tesla nach Amerika. In der sicheren Hoffnung, dort Geldgeber für seine Arbeit zu finden und diese auch erfolgreich weiterzuführen.
Dank eines Belobigungsschreibens von seinem Chef, der ein Freund Edisons war, bekam Tesla sofort eine Anstellung in dessen Firma. In dem Brief soll gestanden haben: „Ich kenne zwei große Männer, der eine sind Sie, der andere ist dieser junge Mann.“
Tesla war zu diesem Zeitpunkt 28 Jahre alt und das genaue Gegenstück seines neuen Chefs Edison.
Edison wird zwar auch als arbeitswütig beschrieben, doch war er im Gegensatz zu Tesla ein Praktiker, der nichts von der theoretischen Kopfarbeit des jungen Tesla hielt. Außerdem war Edison ein Verfechter des Gleichstroms und wies Teslas Wechselstromtheorie als blanken Unsinn zurück. Der größte Unterschied zwischen den beiden Männern war aber wohl ihr Geschäftssinn, Tesla besaß davon kein bisschen. Im Gegensatz zu Edison, der Teslas Talente für sich zu nutzen wusste.
1885 erfolgte dann der Bruch zwischen Tesla und Edison, der schon von Anfang an durch eben diese Unterschiede abzusehen war. Aber die Zeit bei Edison hatte für Tesla auch gute Seiten, da sein Bekanntheitsgrad als dessen direkter Mitarbeiter schnell zu wachsen begonnen hatte. So fanden sich schnell Geldgeber, die Tesla allerdings dazu verpflichteten, nicht weiter am Mehrphasenmotor zu arbeiten, sondern eine Bogenlampe zu erfinden. Was er auch tat.
Diese Bogenlampe wurde dann in vielen Städten als Beleuchtung für Straßen genutzt.
Nachdem Tesla diese Lampe erfunden hatte, wurden ihm als Abfindung fast wertlose Aktien überantwortet, und er wurde gebeten die Firma zu verlassen. Sein Patent auf die Lichtbogenlampe wurde 1886 – 87 genehmigt; während er, wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage, keine Anstellung finden konnte, und er Straßengräben aushub um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Durch diese Arbeit lernte Tesla den Bekannten eines Firmeninhabers kennen, der ihm seine Unterstützung zusagte, was die Entwicklung des Wechselstrom-Motors anging. So wurde im April 1887 die Tesla Electric Company gegründet und Tesla konnte seinen Drehstrommotor bauen. Als Homage an Tesla wurde die Einheit der magnetischen Flussdichte nach ihm benannt. Wenige Monate nach der Gründung seiner Firma reichte Tesla 40 Patentanträge für sein gesamtes Mehrphasenwechselstromsystem ein.
Auch begann er, Vorlesungen an der Universität zu halten, die sehr beliebt waren, wegen Teslas klaren und verständlichen Erklärungen und den überzeugenden Experimenten.
In dieser Zeit erfuhr George Westinghouse, der geschäftliche Gegenspieler von Edison, von dem jungen Mann aus Kroatien und besuchte Tesla im Labor. Bei dem Gespräch der beiden Männer überzeugte sich Westinghouse von Teslas Wechselstrommotor und stellte ihn als Berater in seiner Firma an.
Tesla nahm an und wurde wenige Jahre später am 30.07.1891 amerikanischer Staatsbürger.
Edison wollte den Erfolg des Wechselstroms nicht anerkennen und veranstaltete Hetzkampagnen gegen Westinghouse und Tesla. Westinghouse allerdings verstand es, diesen Hetzkampagnen entgegen zu wirken, und Tesla betrieb Aufklärung über Wechselstrom in der Universität, so dass sich die Vorteile des Wechselstroms langsam aber sicher durchsetzen konnten.
1890 entdeckte Tesla den therapeutischen Wert hochfrequenter Ströme.
Bei einer seiner Aufklärungen in der Universität am 20. Mai 1891 führte Tesla eine fast leere Vakuumröhre vor, die er „Carbon-button lamp“ nannte.
Klick für Zoom: Westinghouse Electric baut mit TESLA-Patenten das Wasserkraft-Elektrizitätswerk an den Niagarafällen
Westinghouse Electric mit TESLA-Patenten
Er erfand zur gleichen Zeit einen Hochspannungstransformator für 1 Millionen Volt.
Nach der Beendigung seiner Zusammenarbeit mit Westinghouse wandte er sich der Entwicklung des Funks zu. Nachdem er sehr starke Tesla-Spulen gebaut hatte, war er sicher, weltweite drahtlose Kommunikation möglich machen zu können.
Nach einem Zusammenbruch wegen Überarbeitung stellte Tesla fest, dass ihn Heimweh nach Kroatien und zu seiner Mutter immer häufiger überfiel. Da er sich aber von seinem Labor nicht lösen konnte, arbeitete er immer weiter.
Während einer Vortragsreise nach London und Paris 1892 wurde ihm in Paris mitgeteilt, dass seine Mutter im Sterben läge. Tesla brach seine Vortragsreihe ab und fuhr zu seiner Mutter nach Kroatien, die wenige Stunden nach seiner Ankunft verstarb.
1893 stellte er sein Prinzip des Funks vor und sorgte auf der Chicagoer Weltausstellung für die Ausleuchtung des Geländes. Täglich demonstrierte er persönlich die Wunder des Wechselstroms.
1895 baute er zusammen mit Westinghouse das Wasserkraft-Elektrizitätswerk an den Niagarafällen.


Mark Twain war mit Tesla eng befreundet. Hier nimmt er an einem Labor-Experiment teil.
Der mit Tesla befreundete Mark Twain bei einem Labor-Experiment.
In seinem Labor entwickelte er künstliche Blitze. Diese brachten ihn auf die Idee, möglicherweise das Wetter kontrollieren zu können, Energie drahtlos zu übertragen und endlich das ersehnte weltweite Radionetz zu bauen. Genau wie seine Idee vom irdischen Nachtlicht.
Tesla sorgte in der Presse immer wieder für sensationelle Mitteilungen, und es entwickelte sich in Amerika ein richtiger Tesla-Kult. Es wurde sogar behauptet, er käme von einem anderen Stern. In wissenschaftlichen Kreisen allerdings stieß Tesla mit seinen Ideen oft auf Misstrauen und Ablehnung.
Tesla hat Zeit seines Lebens in Amerika in Hotels gelebt und seinen Labors. Er war ein Einzelgänger, und das blieb er auch. Er hielt sich zwar gern in Gesellschaft auf, aber eine Beziehung hätte seine Arbeit und Forschungen an neuen Erfindungen, Apparaten und Techniken gestört. Er widmete alle seine Erfindungen der Menschheit und hoffte, dass die Auswirkungen seiner Maschinen Hunger, Missernten und Dürre vermeiden würden. Das weltweit problemlos kommuniziert werden kann und diese Kommunikation sich auch auf andere Planeten auswirken würde. Tesla arbeitete immer weiter. Eine Erfindung trieb ihn zur nächsten. Er hatte Pläne für eine 300 km/h schnelle Eisenbahn im Kopf, drahtlose Verständigung über 150 km war bereits möglich, und er führte öffentlich seine Funkgesteuerten Torpedoboote vor.
Als er versuchte, einem Regierungsvertreter diese Entdeckung und ihre Vorteile näher zu bringen, lachte ihn dieser aus. Er hatte die Vision von Raketen, die tausende von Meilen durch die Luft fliegen könnten und dann punktgenau im Zielort einschlagen würden.
Sogar bei Entdeckungen in der Computertechnologie, die in unserem Jahrhundert gemacht wurden und patentiert werden sollten, fand man grundlegende Erfindungen Teslas auf diesem Gebiet vor.
1898 ließ er sich die Fernsteuerung von Fahrzeugen patentieren und äußerte die Überzeugung, in Kürze mit dem Mars kommunizieren zu können. Er hätte Spulen erfunden, die die Atmosphäre, die sonst ein perfekter Isolator war, zu einem Leiter umfunktionierte.

Teslas 12 Mio.-Volt-Blitze

* Colorado

1899 entwickelte Tesla in Colorado seine größte Erfindung, wie er meinte.
Einen Verstärkersender. Tesla erzeugte mit seinem Sender elektrische Feuerwerke, die stärker waren und länger anhielten als natürliche Blitze. Diese Experimente bildeten die Grundlage für alle modernen Forschungen auf dem Gebiet der extremen Niedrig-Frequenzen. Er erfand stehende Wellen, die später als Radar bekannt werden sollten, und arbeitete an Konzepten, die Wüsten fruchtbar machen sollten.

Wardenclyffe-Turm

* New York

Nachdem er nach einem knappen ¾ Jahr in Colorado nach New York zurückkam, versuchte er eine Rundfunkstation zu bauen, in deren Zentrum ein 60 Meter hoher Turm stehen sollte, dessen pilzförmige Kappe als Kupferelektrode geplant war. Hier entstand sein Labor. Auftrieb gab ihm der erfolgreiche Funkversuch quer über den Atlantik vom Italiener Marconi, der 13 seiner Patente für seinen Erfolg genutzt hatte.
Ein Jahr später entwickelte Tesla eine Turbine, deren Verwendungsmöglichkeiten unendlich schienen.
Aber das Projekt Teslas stand unter keinem guten Stern. Als sein Architekt 1906 ermordet wurde, mussten die Bauarbeiten eingestellt werden.
Tesla gab seinen Plan allerdings nicht auf. Er erkannte zwar, dass die Welt für seinen Erfindungsreichtum noch nicht bereit war. Trotzdem arbeitete er immer weiter.
Obwohl er einige Lizenzverträge für seine Tesla-Turbine abschließen konnte, war Tesla auch mit dieser Erfindung seiner Zeit voraus. Er schrieb an einen Freund: „Wir sind nur Zahnräder im Medium des Universums, und es ist eine unvermeidliche Konsequenz der herrschenden Gesetze, dass der seiner Zeit weit voraus geeilte Pionier nicht verstanden wird, Schmerzen und Enttäuschungen ertragen und mit dem höheren Lohn, der ihm von der Nachwelt zuerkannt wird, zufrieden sein muss.“
Tesla schaffte es zwar, Geld aufzutreiben, um seine Turbine in immer größeren Variationen bauen zu können, allerdings gab es kein Material, das die Belastung, die durch die hohe Drehzahl entstand, aushalten würde. So wurde die Turbine von den Ingenieuren seines Geldgebers Westinghouse als „Missverständnis“ tituliert.
1996(!) wurde mit dieser Turbine wieder gearbeitet, nur mit besserem Material, und sie brachte gegenüber üblichen Turbinen eine Verbesserung um 20%.
1928 lies Tesla einen einsitzigen Senkrechtstarter patentieren, den er aber schon Jahre vorher erfand. Aber Tesla nahm es mit seinen Patenten nicht so genau, was auch der Grund dafür war, dass er oftmals kein Geld hatte.
1917 beschrieb er die Vorzüge des Radars für militärische Zwecke, weil stehende Wellen jedes sich nähernde Objekt auf viele Meilen hin orten können.
Erst Monate vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde das Radar praktisch entwickelt und getestet.
Auch entwickelte er die Idee eines militärischen Abfangsystems, bei dem unbemannte Raketen, die mit einer Geschwindigkeit von 300 Meilen pro Sekunde flogen, Bomben abwerfen könnten. Diese Raketen zusammen mit großen Radarschirmen an der Küstenlinie würden ein Land unangreifbar machen. Allerdings hat er diese Idee nie bearbeitet.
Tesla wurde nach all seinen Entdeckungen nicht ruhiger. Er prophezeite die Nutzbarmachung von Erdwärme und Sonnenergie und, dass es drahtlose Taschentelefone geben würde, auch schwärmte er weiter für die weltweite Radioübertragung.
In den 20er Jahren entwickelte Tesla ein Patent, das die „Verbesserung der Methoden und Apparat zur Herstellung extremer Vakua“ hieß. In der Zeitungen war von einem „Todesstrahl“ die Rede. Tesla äußerte sich nie darüber.
Er ersann einen Partikelstrahl, der jedes Land unangreifbar machen sollte, der jedes angreifende Objekt auf 200 Meilen Entfernung vernichten konnte.
Er sprach davon, dass es möglich wäre Energie nicht nur auf der Erde sondern auch in den Weltraum zu senden, und er spielte auf eine atomzertrümmernde Elektronenröhre an, die er angeblich gebaut und getestet hatte, die mit Radium billig betrieben werden konnte.


Das letzte Foto von Nikola Tesla (1942)
leztes Tesla-Foto (zusammen mit König Peter II. von Jugoslawien.)

Am 7. Januar 1943 verstarb Tesla mit 86 Jahren in seinem Hotelzimmer in New York.

Über Tesla wurde geschrieben, dass seine gedankliche Kraft, seine Beobachtungsgenauigkeit, seine schöpferische Phantasie und seine bedingungslose Hartnäckigkeit beim Verfolgen seines großen Ziels – der Erforschung und Nutzbarmachung elektrischer und elektromagnetischer Phänomene – Erfindungen hervor gebracht habe, die zum Teil revolutionär waren und die zum Teil auch heute noch in ihrer Tragweite kaum ermessen werden können. Diese Erfindungen könnten aus der Erde ein Paradies machen oder sie könnten weitere Varianten der endgültigen Zerstörung bereit stellen.

Der Verfasser eines Berichts von Tesla stellte fest, dass die Zeit damals für Tesla noch nicht bereit war und auch nicht für seine Erfindungen. Heute sei sie es wohl, aber er stellt die Frage, ob die Menschen auch soweit sind, damit verantwortlich umzugehen.

Nikola Tesla – Ein unermüdlicher Erfinder

* Nikola Tesla ist heute vor allem bekannt als Entdecker der Wechsel- und Hochfrequenzströme. Er baute auch einen Wechselstrom-lnduktionsmotor. Das heutige Wechselstromsystem mit seiner Taktung von 60 Hertz geht ebenfalls auf Tesla zurück.
* Er erfand aber noch eine Vielzahl von anderen Dingen und hielt über hundert Patente, welche noch heute große Bereiche unserer modernen Elektrotechnik abdecken.
* Schon vor mehr als hundert Jahren präsentierte Nikola Tesla mit Gas gefüllte Leuchtstoffröhren, viele Jahrzehnte, bevor sie kommerziell produziert wurden. Er entwickelte Induktionsbirnen aller Art, die mit keinem Stromkabel verbunden waren und dennoch leuchteten, sobald er sie mit der Hand berührte –

gleichgültig, wo er in seinem Labor gerade stand.
* 1898 präsentierte Nikola Tesla im Madison Square Garden in New York die zwei ersten Roboterschiffe, die per Funk ferngesteuert wurden. Eines davon konnte sogar abtauchen. Damit ist er der Begründer der Robotertechnik der kabellosen Fernsteuerung. So stammt sogar der NASA-Roboter ’Sojourner’, der am 4. Juli 1997 auf dem Mars gelandet ist, letztlich von Teslas Teleautomaten ab, welche dieser hundert Jahre zuvor entwickelt hatte.
* Nikola Tesla nahm die Erfindung des Raster-Elektronen-Mikroskops ebenso vorweg, wie die Entwicklung der Computertechnologie. Bereits 1903 erhielt er ein Patent, das im Wesentlichen die logische UND-Schaltung darstellt. Selbst heute stoßen Entwickler von Computern immer wieder auf verschiedene Tesla-Patente.
* Die ab 1980 vermehrt eingesetzte Flüssigkeitsdiode geht auf ein Tesla-Patent von 1916 zurück. Anderen Patenten zufolge war Nikola Tesla auch einer der Väter der Kryogenik (Forschungszweig, der sich mit den physikalischen Erscheinungen im Bereich tiefer Temperaturen befasst).
* 1906 entwickelte der Erfinder seine schaufellose Tesla-Turbine, die auf Verwirbelungstechnik aufbaut und immer noch effektiver ist als die heute gebräuchlichen Turbinen. Bereits 1917 erarbeitete Tesla die theoretischen Grundlagen für den Radar. Praktisch entwickelt wurde dieser dann knapp zwanzig Jahre später vom Engländer Robert Watson-Watt, weshalb man diesem 1935 fälschlicherweise die Erfindung des Radar zusprach.
* 1928 wurden Nikola Tesla Patente erteilt, welche die heutigen Senkrechtstarter vorweg nahmen (keine Helikopter, sondern Flugzeuge wie die britische ’Harrier’ oder die russische ’Yakovlev’). Teslas ’Fliegender Ofen’ sah mit unseren Augen besehen natürlich ziemlich abenteuerlich aus. Vermutlich aber hatte der Erfinder sogar bereits über eine Strahlturbine nachgedacht, also über eine Gasturbine, wie man sie bei heutigen Düsenjets verwendet.
* Tesla baute einen Oszillator, der jedes Objekt in so starke Resonanzschwingungen versetzen konnte, dass selbst große Brücken oder Gebäude innerhalb von kurzer Zeit einstürzen würden (der ’Mauern-von-Jericho-Effekt’).
* Daneben war Nikola Tesla auch der Vater der Elektrotherapie. Er baute verschiedene medizinische Oszillationsgeräte, welche elektrische Hochfrequenzströme erzeugten, die in der Therapie von Krankheiten große Erfolge erzielten.
* Vor allem aber war Nikola Tesla auch der Erfinder des Radios. Noch heute kann man zwar gelegentlich lesen, das Radio sei vom Italiener Guglielmo Marconi erfunden worden. Der schlaue Italiener hatte Tesla beschwatzt, sich als Bewunderer und Schüler ausgegeben und wenig später einen Apparat zum Patent anmelden lassen, der als erstes Radio in die Geschichte einging. Tesla knurrte nur: – Soll er doch weitermachen, er verwendet ja schon 17 von meinen Patenten.“ In der Tat hatte Tesla 1893 in St. Louis zum ersten Mal eine kabellose Informationsübertragung über eine Distanz von neun Metern vorgeführt. 1897 beantragte er ein Radiopatent, das er im Jahre 1900 auch erhielt. Ein Jahr später übermittelte Marconi das Zeichen ’S’ von Cornwall nach Neufundland. Selbst wenn Tesla der eigentliche Erfinder des Radios war, so war doch Marconi (fleißig unterstützt von Teslas Erzrivalen Edison) der erste, der das Radio kommerziell erfolgreich nutzte.
* Erst am 21. Juni 1943 – wenige Monate nach Teslas Tod – entschied der Oberste Gerichtshof der USA im jahrelangen Radiostreit zugunsten von Nikola Tesla und hielt fest, dass der Erfinder mit seinen grundlegenden Radiopatenten allen Konkurrenten zuvor gekommen war.

* Kosmische Energie im Überfluss

Nikola Tesla baute einen Energiekonverter, der Strom aus der Umgebung zog. Kostenlos, sauber und unbeschränkt.
Stellen Sie sich vor, Sie hätten auf dem Dach eine unscheinbare Antenne und irgendwo im Haus ein kleines Gerät, mit dem Sie soviel Strom aus dem Äther zapfen können, wie Sie brauchen. Geräuschlos, ohne giftige Abgase und Abfallprodukte, ohne Verschleiß und vor allem kostenlos.
Genau deswegen durfte Teslas wahre elektrische Revolution nicht stattfinden. Was jederzeit überall vorhanden ist, kann wie die Luft nicht monopolisiert und für teures Geld verkauft werden. Hätte Tesla seine Vision verwirklichen können, gäbe es heute keine Petro- und Gas-Industrie, keine Stromkonzerne, keine Atomkraftwerke, keine krank machenden Stromleitungen und keinen Stromzähler im Haus. Die Luft wäre nicht verpestet, die Böden und das Wasser weniger vergiftet. Wir wären alle gesünder. Und die Welt würde insgesamt in viel größerem Wohlstand leben können, da die Energie der Lebenssaft unserer Zivilisation frei erhältlich wäre.

* Teslas Traum

Maschinen, welche elektrische Energie direkt aus der Umgebung gewinnen können, sind nicht an Betriebszeiten gebunden. Dieser Prozess läuft ununterbrochen und ist unabhängig von Wind und Sonnenschein. Solche Geräte brauchen für den eigenen Betrieb keinen Strom. Sie enthalten keine mechanischen Teile und sind praktisch verschleißfrei. Sie sind relativ billig zu bauen und halten ewig. Heute gibt es intuitive Tüftler, die bereits Prototypen dieser Art entwickelt haben.
Patente aus dem Jahre 1901 zeigen, dass Nikola Tesla ebenfalls an solchen Energiegeräten gearbeitet hatte. In einem Artikel schrieb er beispielsweise, dass es möglich sei, elektrische Lampen und Maschinen über große Distanzen zu betreiben, ohne dass diese mit der Stromquelle die weit entfernt sein könne – physisch verbunden sein müssten. Man könne nämlich den Strom induktiv über die oberen Schichten der Atmosphäre transportieren.
Dies war für Tesla jedoch nur eine Stufe auf der Treppe zum eigentlichen Ziel, der Freien Energie: „Aber solche Systeme werden nur als Möglichkeit erwähnt. Wir werden keine Notwendigkeit haben, überhaupt Energie zu übertragen. Noch ehe viele Generationen vergehen, werden unsere Maschinen von einer Kraft betrieben werden, die an jeder Stelle im Universum verfügbar ist. Diese Idee ist nicht neu. Wir finden sie im wunderbaren Mythos von Antheus, der Kraft aus der Erde gewinnt. (…) Im Weltraum gibt es Energie (…) und wir wissen mit Sicherheit, dass diese Energie kinetisch ist (Bewegungsenergie, die Red.). Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis es dem Menschen gelingen wird, seine Maschinerie an das eigentliche Räderwerk der Natur anzuschließen.“
Und 1894 sagte Tesla: „Ich hoffe, solange zu leben, bis ich fähig sein werde, eine Maschine mitten in den Raum zu stellen und sie durch keine weitere Wirkkraft in Bewegung zu setzen als durch das bewegende Medium um uns herum.“
In Colorado Springs und später in Wardenclyffe bastelte Nikola Tesla bereits an einem Konverter mit Antenne, der die Energie aus dem All einfangen sollte.

H2O Car – Water Powered Car

* ’Freie Energie’ für Teslas Auto

Intensiv beschäftigte er sich erst wieder 1931 mit diesem Konverter. Aus eigenen (kaum vorhandenen) Geldmitteln finanzierte der 75jährige Erfinder den Umbau eines Pierce Arrow, eines Luxusautomobils der damaligen Zeit: Kupplung, Getriebe und Achsübertragung auf die Hinterräder ließ Tesla unverändert, doch den Benzinmotor ersetzte er durch einen runden, allseits geschlossenen Elektromotor von etwa eineinhalb Meter Durchmesser, an dessen Vorderseite ein Kühlpropeller montiert war. Den Energieaufnehmer (’Schwerkraftfeldenergiekonverter’ war die korrekte Bezeichnung.) hatte Tesla selbst gebaut. Dessen Gehäuse besaß etwa die Maße von 60x25x15 Zentimetern und war vor dem Armaturenbrett angebracht. Der Konverter enthielt unter anderem zwölf Röhren. Aus seinem Gehäuse ragte eine starke Antenne von 1,80 Meter Länge. Zwei starke Stäbe standen etwa zehn Zentimeter aus dem Konvertergehäuse vor. Tesla schob diese hinein und sagte: „Jetzt haben wir Energie.“ Der Elektromotor lief dann mit einer maximalen Drehzahl von 1800 Umdrehungen in der Minute. Da er ziemlich heiß laufe, sei der Windfächer notwendig, erklärte Tesla. Die Energie aus diesem Konverter war im übrigen groß genug, dass er zusätzlich zum Automobil-Motor noch ein ganzes Haus erleuchten konnte. Der Wagen wurde eine Woche lang getestet. Dabei erreichte er problemlos die Geschwindigkeit von 90 Meilen (145 Kilometer) in der Stunde und war auch in den anderen Leistungsdaten nicht schlechter als vergleichbare Wagen mit Benzinmotoren.
Diese Daten wurden erst 1967 vom Flugzeugingenieur Derek Ahlers zusammengetragen und befinden sich heute in der Keith-Brewer-Bibliothek in Wisconsin. Teslas Konverter ist übrigens bis heute nicht mehr aufgetaucht.

* Wechselstrom ist widernatürlich

Was Nikola Tesla vor 68 Jahren in ein Auto baute, ist heute noch immer ein (angeblich) unmöglicher Traum. Genauso unmöglich wie das ominöse ’Perpetuum mobile’. Dabei ist die ganze Natur nichts anderes als ein gigantisches Perpetuum mobile, wenn man Augen hat, zu sehen – und genügend Respekt vor der Natur, um von ihr zu lernen. Nikola Tesla hatte beides und ebnete uns den Pfad zur kosmischen Energie, die uns frei machen kann.
Viele Fehler der heutigen Technik sind zu korrigieren. Dazu gehört auch das Wechselstrom-System. Ganz richtig: Nikola Tesla ist der Entdecker des Wechselstroms, der dem damaligen Gleichstrom haushoch überlegen war: Weil nämlich jener Gleichstrom nicht gepulst und damit nicht über große Distanzen transportiert werden konnte. Dieser Umstand lässt uns aber leicht vergessen, dass auch der heutige Wechselstrom ein verschwenderisches Prinzip ist, dessen Verluste im Grunde geradezu irrwitzig sind: Von der elektrischen Energie, die in einem Kraftwerk erzeugt wird, erreicht den Verbraucher nur ein winziger Bruchteil. Über 90 Prozent des Stromes geht auf seiner Reise durch die Kabelleitungen nämlich ’verloren’. Von der Energie, die im Verbrennungsmotor eines Autos freigesetzt wird, verpufft mehr als die Hälfte nutzlos in Form vor Wärme. Unsere Autos sind energetisch gesehen also vor allem ’Landschafts-Heizungen’. Jede Firma, die so mit ihrem Kapital wirtschaften würde, wie wir den Wechselstrom nutzen, wäre eher früher als später bankrott. Würde die Natur auf diese Weise arbeiten, dann hätte es überhaupt nie physisches Leben geben können. Die Natur aber ist ein aufbauendes Prinzip. Energien werden auf ihrer Reise verstärkt und nehmen nicht ab. Dank diesem ’Gesetz der Resonanz’ können winzige Impulse in der Natur riesige Wirkungen auslösen. Tesla wusste das auch schon und postulierte, es müsse möglich sein, Energie ungeheuer zu verstärken, wenn man sie über große Entfernungen schicke. Unsere heutige Stromwirtschaft indes besteht aus lauter Bergen, die Mäuse gebären. Dasselbe gilt für unsere auf dem Explosions-Prinzip basierende Technik: Die Energie wird nach außen abgegeben und erzeugt Chaos. In der Natur aber herrscht das Prinzip der Implosion, das die Energie nach innen einspeichert und auf diese Weise Evolution ermöglicht.
Die Lösung für eine naturgemäße Elektrizität liegt im gepulsten Gleichstrom. Denn darauf basiert die Natur. Weil der Wechselstrom eben nicht natürlich ist, muss er auf Lebewesen schädlich wirken (Elektrosmog). Wo die Natur dank gepulstem Gleichstrom das Leben mit extrem niedriger Energie steuern kann, müssen wir mit unserem verlustreichen Wechselstrom extrem hohe Energiemengen erzeugen, um beispielsweise in der drahtlosen Informationsübermittlung die gewünschte Wirkung zu erzielen. Dies überlagert und zerstört die feinen, natürlichen Energiefelder.
Allein in dieser Erkenntnis liegt eine wissenschaftliche Revolution, die in ihrer bestechenden Logik jedem Kind verständlich ist. Ihre Komplexität wird indes Wissenschaftler noch viele Jahre lang beschäftigen. Mit diesem Thema (und vielen weiteren) setzt sich übrigens das Weltfundament für Natur-Wissenschaft intensiv auseinander. Sein einzigartiges Seminar-Angebot können wir deshalb Wissenschaftlern ebenso empfehlen wie interessierten Laien.
Für Nikola Tesla war das Wechselstrom-Prinzip nie das Maß aller Dinge. Es war ein Heftpflaster, um den faktisch unbrauchbaren, nichtgepulsten Gleichstrom der damaligen Zeit zu verbessern. Teslas Herz gehörte jedoch der ’Freien Energie’, die mit Ausnahme der Kommunikation jeglichen Energietransport überflüssig macht. Egoistische Interessen haben Teslas Traum zunichte gemacht und bis heute wirksam verhindert.
Trotz seiner Verbitterung bewahrte sich Nikola Tesla indes die Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die nun dank jungen Erfindern endlich begonnen hat, und schrieb in reifen Jahren: „Vielleicht ist es besser in unserer gegenwärtigen Welt, dass eine revolutionäre Idee oder Erfindung statt gefördert und gepflegt zu werden, in ihrem Heranwachsen behindert und misshandelt wird, durch Mangel an Mitteln, selbstsüchtigen Interessen, Pedanterie, Dummheit und Ignoranz; dass sie attackiert und unterdrückt wird, dass sie bittere Prüfungen und Nöte im Kampf um die kommerzielle Existenz durchlaufen muss. So nähern wir uns dem Licht. So wurde alles Große der Vergangenheit verlacht, verdammt, bekämpft und unterdrückt – bloß, damit es um so kraftvoller, um so siegreicher aus diesem Kampf hervorgehen kann.“

* Was geschah mit Teslas Erbe?

Nikola Tesla, der Pazifist, bot der amerikanischen Regierung und dem Militär 1935 seine mysteriöse ’Anti-Kriegs-Maschine’ an. Das war sind nur auf dem Papier entwickelter Generator, angeblich eine Teilchenstrahlung mit einem Durchmesser von einem zehntausendstel Millimeter und einer Leistung von vielen tausend PS erzeugen sollte. „Dadurch wäre es möglich, alles zu zerstören, Menschen oder Maschinen, das sich auf eine Entfernung von 300 Kilometern nähert. Es wird, sozusagen, ein Energiewall errichtet, der ein unüberwindliches Hindernis für jede wirkliche Aggression darstellt.“
So könne man jede Rakete, jedes Flugzeug frühzeitig abschießen und für ein ganzes Land die totale Sicherheit garantieren. Damit hoffte Tesla, den Krieg ein für allemal auszurotten, da ein konventioneller Angriff von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre. Man müsse nur bereit sein, zwei Millionen Dollar für den Bau einer solchen Anlage zu investieren.
Das war man aber nicht. Tesla gab nie den leisesten Hinweis, worauf seine neue Erfindung beruhte. Denn Verteidigungswaffen können von Verteidigungsministern auch als Angriffswaffen benutzt werden. Ob und wie Waffen dieser Art heute bereits angewandt werden, ist eine Frage, die zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden muss.

Im Moment wollen wir uns darauf beschränken, was unmittelbar nach Nikola Teslas Tod geschah. Dieselben Behörden, die sich zu Teslas Lebzeiten nicht für ihn interessiert hatten, ließen nun im Auftrag der US-Regierung Teslas gesamten Besitz beschlagnahmen und hielten ihn fünf Jahre lang unter Verschluss. Das reichte aus, um sein Werk zu katalogisieren und zu studieren.
Wie ’heiß’ man darauf war, illustrierte neulich der Präsident des International Tesla Institute – J. W. McGinnis – der „ZeitenSchrift“ gegenüber: „Vor Jahren meldete sich bei mir ein Mann, der mir erzählte, er habe 1943, als Tesla starb, gerade sein Jura-Studium abgeschlossen gehabt und seine Stelle bei der Staatsanwaltschaft angetreten. Sein erster Auftrag habe gelautet, sämtliche Lagerhäuser von Connecticut bis hinunter nach Washington D.C. zu durchsuchen, um sicher zu gehen, dass man nirgends etwas von Teslas Besitz übersehen hatte. So wurde noch vieles gefunden.“
Offiziell verlauteten die Behörden, im Nachlass von Nikola Tesla befinde sich nichts von Wert oder Bedeutung. Dennoch existieren Memos aus dem Büro des amerikanischen Vizepräsidenten, worin die Bundespolizei FBI davon in Kenntnis gesetzt wird, dass die Regierung lebhaftes Interesse an Teslas Papieren habe. Enge Mitarbeiter von Tesla behaupteten zudem, es sei alles akribisch durchsucht worden.
1945 interessierte sich das Luftfahrttechnische Dienstkommando in Wright Field, Ohio, für Teslas Unterlagen über die mysteriöse Strahlenwaffe. Denn dort arbeitete man ebenfalls an ,Topsecret’-Projekten. Die vorhandenen Papiere wurden von der zuständigen Behörde an die Luftwaffe ausgeliehen, kehrten aber nie mehr zurück. Monate später beschwerte sich das Dienstkommando in Wright Field, die erbetenen Unterlagen seien niemals angekommen. Seit damals sind die Papiere verschollen und keine Behörde besitzt angeblich Kopien davon.
Vieles aus Teslas Nachlass ist verschollen. 87 riesige Schiffs-Kontainer, vollgestopft mit Material, um genau zu sein. Turbinen, Pumpen, Generatoren, Modelle, Pläne. J. W. McGinnis: „Es müssen also Tonnen von Material existieren, das wir nie gesehen haben und von dem wir nichts wissen.“
Der klägliche Rest wurde nach Belgrad verschifft, wo es dem Nikola-Tesla-Museum vermacht wurde. Ein Gebäude, das jetzt, wo diese Zeilen geschrieben werden, vielleicht nicht einmal mehr steht. Denn das Museum steht nahe einer großen Militärkaserne – und die NATO hat in ihrem aktuellen Krieg gegen Serbien bewiesen, dass ihre Bomben nicht immer das Ziel treffen.
Aus den ehemals geheimen Regierungsdokumenten, die unter dem Information Act nach einer gewissen Zeit freigegeben werden müssen, ist auch nicht viel zu erfahren. Es existieren zwar mehr als 600 Aktenseiten über Nikola Tesla, doch das meiste darin ist geschwärzt. Was dort steht, muss offenbar die ’nationale Sicherheit’ gefährden. Wovor hat man also Angst?
Offiziell ist Nikola Tesla so sehr in der Versenkung verschwunden, dass die meisten Schulbücher nicht einmal seinen Namen erwähnen. Und inoffiziell?
J. W. McGinnis, der als Präsident des International Tesla Institute ständig mit Forschern zusammentrifft, die auf eigene Faust dem Geheimnis der Freien Energie nachspüren, bemerkt dazu lapidar:

„Wenn einfache Menschen aus eigener Kraft bereits Maschinen bauen können, die Freie Energie produzieren, was bringen dann wohl erst hervorragende Wissenschaftler in geheimem Staatssold zustande, denen unerschöpfliche Geldquellen zur Verfügung stehen?“

Aufzeichnung einer Sendung des östereichischen Rundfunks zum anhören tesla.mp3

Text- und Bildinformationen wurden verschiedenen Quellen entnommen.:
http://www.tesla-info.de/
http://www.mariengymnasium-jever.de/klassen/phkombi0305/tesla/Tesla.html
http://bs.cyty.com/menschen/e-etzold/archiv/tesla2.htm
http://www.teslasociety.ch/

Literatur: Leben und Werk von Nikola Tesla
Dvd Tesla-Technologien-Freie Energie – der Motor der Revolution!

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