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Posts Tagged ‘Demokratie’


Bürgermeisterin von Briesensee mit Polizeigewalt vom Grundstück geschleppt

Bürgermeisterin Doris Groger möchte die Ratsbeschlüsse ihrer Gemeinde auf ihrem Grundstück durchsetzen: Wasserrecyclinganlagen zum Wassersparen, -reinigen und Wiederverwenden.Das gefällt Amtsdirektor Bernd Boschan nicht. Die zentrale Kanalisation hat schließlich viele Millionen gekostet … zu viele! Klimaschutz hin – Ratsbeschlüsse her!

Amtsdirektor Bernd Boschan: „Wir können keinen Präzedenzfall schaffen!“

Bürgermeisterin Groger sieht neben dem Klima jedoch auch die Demokratie gefährdet: Die nicht beanstandeten Ratsbeschlüsse von Briesensee dürfen nicht durch Willkürmaßnahmen der Verwaltung außer Kraft gesetzt werden. Das verstößt gegen die durch das Grundgesetz garantierte kommunale Selbstverwaltung. Was hier geschieht, ist ein Neuaufguss der Diktatur, die wir gerade hinter uns lassen wollten.

Falls Briesensee ein Übungsfeld im Osten für mögliche weitere Eingriffe in die Belange der Gemeinden deutschlandweit ist, sollte uns allen bange werden. Irgendwann könnten unbotmäßige Beschlüsse auch in Stuttgart oder München gewaltsam außer Kraft gesetzt werden.

Bürgermeisterin Grogers Fazit: Wenn die Bürgermeisterin die eigenen Ratsbeschlüsse verrät und sich Angst machen lässt, kann die Demokratie abgeschrieben werden, bevor sie sich richtig etablieren konnte. Das wird mit mir nicht geschehen.

www.freistaat-briesensee.de : Polizei gegen Bürger, Obrigkeit gegen Grundgesetz, mit staatlicher Gewalt wird die ökologische Kleinkläranlage der Bürgermeisterin Doris Groger stillgelegt, um den Zwangsanschluss an die Kanalisation zu vollziehen.
Verbreitet bitte den Link so oft wie möglich weiter!

http://briesensee.all-your-web.de/

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Unseren gemeinsamen Blick hinter die Kulissen möchte ich heute mit dem Thema “Federal Reserve System” (Abk. FED) der Vereinigten Staaten von Amerika beginnen. Dabei handelt es sich um das Zentralbank-System der USA. Aber was ist eine Zentralbank überhaupt?” Welche Aufgaben hat eine Zentralbank? Wir werden uns die Geschichte des Geldsystems und der Federal Reserve in den Vereinigten Staaten von Amerika genauer ansehen.  Wir werden sehen und verstehen, dass es da “Männer hinter dem Vorhang” gibt.  Obwohl sich diese “Männer hinter dem Vorhang” seit sehr langer Zeit dort scheinbar sehr wohl fühlen, weil sie im “Dunkeln” stehen und unerkannt die Fäden ziehen können, werden wir versuchen etwas Licht in diese Sache zu bringen.

Es ist etwas hinter dem Thron, das größer als der König ist.
(Sir William Pitt, House of Lords, 1770)
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Was ist eine Zentralbank?

Eine Zentralbank ist eine Einrichtung, die die Währung einer ganzen Nation produziert. Nach historischem Vorbild verfügt eine Zentralbank über zwei Hauptbefugnisse: Das festlegen der Zinssätze und die Kontrolle über die Geldmenge. Ein Zentralbank-System versorgt eine Gesellschaft nicht nur mit Geld – es verleiht dieses Geld gegen Zinsen. Dann durch das Erhöhen und Verringern der Geldmenge reguliert die Zentralbank den Wert der herausgegebenen Währung. Die Geschichte der Zentralbanken beginnt weltweit im 17. Jahrhundert. Heute interessiert uns einmal nur die Geschichte der Federal Reserve in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Im Jahr 1775 begann der amerikanische Unabhängigkeitskrieg, in welchem die amerikanische Bevölkerung versuchte, sich von England und dessen unterdrückender Monarchie zu trennen. Obwohl viele Gründe für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg angegeben werden, sticht einer ganz besonders hervor: König George III. von England ließ nämlich die zinsfreie, unabhängige Währung der Kolonien, die diese Kolonien selbst herstellten, verbieten. Er zwang sie dazu, das Geld von der englischen Zentralbank zu leihen – selbstverständlich gegen Zinszahlung. Dies führte die Kolonien direkt in die Verschuldung. 1783 wurde Amerika schließlich von England unabhängig. Allerdings hatte der Kampf gegen das Zentralbank-Konzept sowie gegen die korrupten und gierigen Männer, die darin verwickelt waren und auch heute noch sind, gerade erst begonnen. Benjamin Franklin, einer der Gründungsväter der Vereinigten Staaten von Amerika, schrieb später dazu:

Die Verweigerung des Königs George III. von England den Kolonien zu erlauben
ein ehrliches Geldsystem zu verwenden, welches den gewöhnlichen Menschen
aus den Klauen der Geldmanipulatoren befreit hätte,
war wahrscheinlich der Hauptgrund für die Revolution.
(Benjamin Franklin, 1706 – 1790)
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Mit Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Vereinigten Staaten von Amerika bereits mehrere Zentralbank-Systeme erlebt, die von rücksichtslosen Bankiers – unter betrügerischen Umständen – erschaffen worden waren. Es war sogar geglückt diese verbrecherischen Systeme – mit großem Aufwand und Kampf – immer wieder abzuschaffen. Zu dieser Zeit waren die herrschenden Familien der Geschäftswelt die “Rockefeller´s”, die “Morgan´s”, die “Warburg´s” und die “Rothschild´s”. Im frühen 20. Jahrhunderten versuchten genau diese Familien es ein weiteres Mal, Gesetze durchzubekommen, die die Schaffung einer Zentralbank ermöglichen würden. Sie wussten jedoch, dass die Regierung und die Öffentlichkeit solcher Institutionen überdrüssig waren. Deshalb mussten sie im Jahr 1907 einen “Zwischenfall” inszinieren, um die öffentliche Meinung beeinflussen zu können. Ein gewisser J.P. Morgan, der damals als Bankenspezialist galt, verstreute Gerüchte über die Insolvenz oder den Bankrott einer großen Bank aus New York. Morgan wusste, dass dies eine Massenpanik auslösen würde, die sehr rasch auch andere Banken betreffen würde. Die Bevölkerung versuchte sofort, durch massive Geldabhebungen, ihr Vermögen zu retten. Dies zwang die Banken schließlich dazu, ihre Kredite sofort zu kündigen. Somit mussten die Schuldner ihren gesamten Besitz verkaufen. Dies führte zu einer wahren Spirale an Bankrotten, Besitzumverteilung und Turbulenzen.

Obwohl man sich dieses Schwindels nicht bewusst war, führte diese Panik zu einer Untersuchung im Kongress, welche vom Senator Nelson Aldrich geleitet wurde. Dieser Senator hatte enge Verbindungen zum Bankenkartell. Später wurde er durch Heirat sogar ein Teil der Rockefeller-Familie. Die von Aldrich geführte Kommission schlug vor, dass eine Zentralbank eingeführt werden sollte, damit eine Panik wie im Jahr 1907 nie mehr passieren könne. Das war wohl die Initialzündung für die internationalen Bankiers, die so ihr Vorhaben starten konnten.

Der Federal Reserve Act

Im Jahre 1910 wurde ein geheimes Treffen auf einem Landgut J.P. Morgan´s auf Jeckyll Island vor der Küste Georgia´s abgehalten. Dort wurde der Zentralbank-Gesetztesentwurf, genannt “Federal Reserve Act”, geschrieben. Dieses Gesetz wurde von Bankiers geschrieben und nicht von Gesetzgebern! Dieses Treffen wurde so sehr vor der Regierung und Bevölkerung geheim gehalten, dass die etwa 10 Teilnehmer sich Decknamen gaben, als sie sich auf der Reise zu dieser Insel befanden. Nachdem der Gesetzesentwurf fertig war, wurde er ihren politischen Frontmann Nelson Aldrich übergeben, damit dieser ihn durch den Kongress drückt. Unter politischer Schirmherrschaft der Bankiers, wurde Woordrow Wilson im Jahre 1913 der neue Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Austausch für die Unterstützung seiner Präsidentschaftskampagne hatte er bereits vorab den “Federal Reserve Act” unterschrieben. Zwei Tage vor Weihnachten, als die meisten Kongressabgeordneten schon zu Hause bei ihren Familien waren, wurde schließlich der “Federal Reserve Act” verabschiedet und Woodrow Wilson machte ihn zu geltendem Recht.

Der Kongressabgeordnete Louis McFadden sprach nach der Verabschiedung des Gesetzes die Wahrheit aus:

Hier wurde ein Welt-Banken-System erschaffen …
Ein durch internationale Bankiers kontrollierter Superstaat …
Sie arbeiten zusammen um die Welt nach ihrem belieben zu versklaven.
Die Federal Reserve (FED) hat sich widerrechtlich der Regierung bemächtigt.
(Louis McFadden, 1876 -1936)
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Der Öffentlichkeit war gesagt worden, dass das Federal-Reserve-System ein ökonomischer Stabilisator sei. Inflation und Krisen würden somit der Vergangenheit angehören. Wie die Geschichte gezeigt hat, könnte jedoch nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein! Vielmehr hatten die internationalen Bankiers jetzt eine hochmoderne Maschine zur Verfügung, um ihre Ziele zu erreichen.

Von 1914 bis 1919 erhöhte die FED beispielsweise die Geldmenge um fast 100%. Dies führte zu umfangreichen Krediten an kleinere Banken und an die Öffentlichkeit. 1920 wurde dann die Geldmenge plötzlich wieder massiv reduziert. Dabei mussten die Banken riesige Mengen an Krediten kündigen. Dies führte letztlich – wie zuvor bereits im Jahr 1907 – zu “Bankruns”, Pleiten und einem kompletten Wirtschaftskollaps. Mehr als 5.400 konkurrierente Banken ausserhalb des “Federal Reserve Systems” brachen zusammen. Dies trieb die Konsolidierung der Gruppe internationaler Bankiers weiter voran. Sich dieses Verbrechens bewusst stand der Kongressabgeordnete Charles Lindbergh auf und sagte im Jahr 1921:

Durch den Federal Reserve Act kann eine Panik künstlich erzeugt werden.
Die aktuelle Panik ist die erste künstlich herbeigeführte Panik
und zwar nach Berechnung einer mathematischen Gleichung.
(Charles Lindbergh)
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Margin Loans und Margin Calls

Allerdings war die Panik von 1920 nur ein erstes “Aufwärmen”. Von 1921 bis 1929 erhöhte die FED die Geldmenge wieder. Dies führte erneut zu einer hohen Anzahl an Krediten, die an Banken und die Öffentlichkeit gewährt wurden. Eine damals ziemlich neue Art von Kredit am Aktienmarkt hieß “Margin Loan”. Einfach ausgedrückt erlaubt es der “Margin Loan” einem Investor, eine Aktie mit nur 10% ihres aktuellen Preises zu kaufen. Die verbleibenden 90% waren ein Kredit des jeweiligen Brokers. Mit anderen Worten konnte man Aktien im Wert von  1.000 Dollar besitzen, obwohl lediglich 100 Dollar dafür bezahlt wurden. Dieser Art von Aktienkauf war sehr beliebt, denn es schien als könne man nur Geld verdienen am Aktienmarkt. Allerdings hat diese Art von Kredit einen Haken: Er konnte jederzeit gekündigt werden, und innerhalb von 24 Stunden mußte die komplette Summe bezahlt werden. Man nennt diesen Vorgang dann “Margin Call” – und das typische Resultat davon ist, das Verkaufen der Aktie, die mit dem “Margin Loan” gekauft wurde.

Einige Monate vor dem Oktober des Jahres 1929 verließen J.D. Rockefeller und andere Insider still und leise den Aktienmarkt. Am 24. Oktober 1929 begannen die New-Yorker-Finanziers, die die Ausgabe der “Margin Loans” zuvor angeheizt haben, genau diese “Margin Loans” massenweise zu kündigen. Dies führte natürlich sofort zu massiven Aktien-Abverkäufen, da ja alle ihre “Margin Loans” sofort und gleichzeitig decken mussten. Aus dem selben Grund wurden dann erneut “Bankruns” ausgelöst. Dies führte letztlich zum Zusammenbruch von mehr als 16.000 Banken. Dadurch wurden die konspirativen Bankiers dazu befähigt, nicht nur Konkurrenzbanken günstig aufzukaufen, sondern ganze Unternehmen zum Bruchteil ihres eigentlichen Wertes zu übernehmen. Dies war wohl der “größte Raub” der amerikanischen Geschichte!

Aber es hörte damit noch immer nicht auf! Anstatt die Geldmenge zu erhöhen, was zu einer Beruhigung der Wirtschaft geführt hätte, wurde die Geldmenge durch die FED weiterhin verringert. Damit wurde die größte Rezession in der Geschichte ausgelöst. Wiederholt brachte der Kongressabgeordnete Louis McFadden, der ein langjähriger Gegner des Bankenkartells gewesen war, ein Misstrauensvotum gegen den Direktorenrat der Federal Reserve ein. Er sagte über den Crash und die Rezession:

Es war ein sorgfältig gestelltes Ereignis.
Internationale Bankiers stellten einen Zustand der Hoffnungslosigkeit her,
so dass sie sich zu den Herrschern über uns alle entwickeln können.
(Louis McFadden, 1876 -1936)
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Goldverbot per Gesetz

Es ist wohl wenig überraschend, dass McFadden – nach zwei bereits zuvor unternommenen Mordversuchen – schließlich während eines Banketts vergiftet wurde, bevor er dieses Misstrauensvotum weiter vorantreiben konnte. Jetzt – ohne kritische Töne von McFadden – entschieden die Federal Reserve Banker, dass der Goldstandard abgeschafft werden sollte. Um das schaffen zu können, mussten sie jedoch an das im System verbliebene Gold kommen. Somit wurde also unter dem Vorwand dabei zu helfen, die Rezession zu beenden, im Jahre 1933 eine Beschlagnahmung allen Goldes durchgeführt. Unter Androhung von 10 Jahren Gefängnis musste jeder seine Goldbarren zur Schatzkammer bringen, womit der Öffentlichkeit endgültig der letzte Besitz “geraubt” wurde. Ende 1933 wurde der Goldstandard abgeschafft. Auf einer Dollarnote vor 1933 steht “in Gold einlösbar”, auf einem Dollarschein von heute steht lediglich “gesetzliches Zahlungsmittel”. Dies bedeutet, der Dollarschein wird durch absolut nichts mehr gedeckt! Es ist also mehr oder weniger “wertloses Papier”. Das einzige was unserem Geld einem Wert verleiht ist, wie viel sich davon im Umlauf befindet. Dementsprechend ist die Macht über die Steuerung der Geldmenge auch die Macht, den Wert des Geldes steuern zu können. Damit kann man wiederum ganze Wirtschaften und Gesellschaften in die Knie zwingen.

Die tatsächliche Wahrheit ist, dass seit den Tagen von Andrew Jackson,
gewisse Teile der großen Finanzzentren, die Regierung beherrschen.
(Franklin D. Roosevelt, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1933)
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Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht mehr,
wer dessen Gesetze macht.
(Mayer Anselm Rothschild, Gründer der Rothschild Banken-Dynastie)
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Fazit:
Es ist also wirklich sehr wichtig zu verstehen, dass die Federal Reserve ein reines Privatunternehmen ist. Mit anderen Worten: “Es ist in etwa so Federal wie auch Federal-Express!”. Die Federal Reserve legt die Unternehmenspolitik eigenständig fest und wird von der Regierung praktisch nicht kontrolliert. Es ist also eine Privatbank, welche die gesamte Währung gegen Zinsen an die Regierung verleiht. Die Währungspolitik wird also NICHT von der Regierung, NICHT von den Kongressabgeordneten und auch NICHT vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt. Vielmehr wird die Währungspolitik ausschließlich von einer Privatbank gesteuert! Es ist in Wirklichkeit also genau das betrügerische Bankensystem, dem die Vereinigten Staaten von Amerika bereits durch die Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776 zu entkommen versuchte.

Auf der Suche nach diversen Informationen zu diesem Thema habe ich noch eine sehr interessante Rede von John F. Kennedy gefunden, die ich Dir an dieser Stelle nicht vorenthalten möchte:

Bereits das Wort Geheimhaltung ist in einer freien und offenen Gesellschaft geradezu abstoßend. Aus historischer Sicht ist uns als Volk die Ablehnung gegenüber Geheimgesellschaften, geheimen Schwüren und geheimen Handlungen angeboren. Denn wir sehen uns weltweit einer gigantischen und rücksichtslosen Verschwörung gegenüber, die zu verdeckten Operationen greift, um ihren Einfluss zu erweitern. Zu Infiltration statt Invasion. Zu Umstürzen statt Wahlen. Zu Einschüchterung statt freier Wahl. Es ist ein System, dass riesige menschliche und materielle Ressourcen verwendet hat, um damit eine zusammenhängende und hocheffiziente Maschinerie aufzubauen, welche militärische, diplomatische, geheimdienstliche, ökonomische, wisschenschaftliche und politische Operationen verbindet. Die Vorbereitungen dazu werden verheimlicht und nicht veröffentlicht. Die Fehler werden verschwiegen, statt gross darüber zu berichten. Dessitenden werden zum Schweigen gebracht, anstatt sie zu rühmen. Dazu verwendete Ausgaben werden nicht hinterfragt, kein Geheimnis wird gelüftet. Es ist ein Verbrechen wenn Bürger vor harten Diskussionen zurückschrecken. Ich bitte Sie um Hilfe für die gewaltige Aufgabe, die amerikanische Bevölkerung zu informieren und zu alarmieren. Aber ich bin davon überzeugt, dass mit ihrer Hilfe der Mensch endlich das wird wozu er geboren ist – frei und unabhängig!

Zu Erinnerung: Auch dieser Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde schließlich ermordet…

Ron Paul
Befreit die Welt von der US-Notenbank!

 

Quelle

http://www.frisch2.at/?p=548

 

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In unserem Nachbarland Frankreich wurde “Indignez-vous!” binnen kürzester Zeit zu einem Renner auf dem dortigen Buchmarkt. Endlich nun ist die von Stéphane Hessel in eindringlichen Worten niedergeschriebene Streitschrift auch auf Deutsch erschienen und steht zum Verkauf bereit. Der 93-jährige Autor von “Empört Euch!” (so der deutsche Titel des Büchleins; Übersetzung: Michael Kogon), der in Berlin geborene, spätere Résistance-Kämpfer, Überlebende des KZ-Buchenwald, französische Diplomat und Schriftsteller Stéphane Hessel sah sich im hohen Alter ob des bedenklichen Zustands, in welchen unsere  Gesellschaften in den letzten Jahrzehnten unter dem zunehmenden politischen Einfluss der “Diktatur des Finanzkapitalismus” manövriert wurden, dazu getrieben, vor allem: eine “Anleitung zur Empörung für die Jugend” zu schreiben.

 

Stéphane Hessel Quelle-wikipedia.org

 

 

Stéphane Hessels Schreib-Antrieb zu verstehen ist eigentlich ganz einfach

Als stets hellwach gebliebenen Beobachter der internationalen Politik und der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung hat Hessel die gleich nach dem Ende des Realsozialismus einsetzenden und sich unter dem wachsenden Einfluss des Finanzkapitals auf die Politik gravierend bemerkbar machenden, daraus resultierenden gesellschaftlichen Veränderungen als unheilvoll für Demokratie und Menschenrechte erkannt. Den Menschen hatte male den gleich einem Krebsgeschwür auswuchernden Neoliberalismus gebetsmühlenartig als angeblich alternativloses Modell dargestellt, der allerdings – weil voll auf Gier setzend – bald in einen Raubtierkapitalismus und eine der größten Krisen mündete.

Empörung führte in die Résistance

All die Werte, für die die französische Résistance stand, deren aktives Mitglied der junge Stéphane Hessel war, mit ihrem Leben kämpften, sieht der heute 93-jährige sheer gefährdet. Erst recht, weil jene Werte nach dem Zweiten Weltkrieg einen nicht unerheblichen Einfluss auf die 30 Artikel der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948), deren Mitverfasser Stéphane Hessel war, ausübten und deren Geist sie bis heute atmen. “Das Grundmotiv der Résistance”, schreibt Hessel, “war die Empörung.” Und aus Empörung entwickelt sich Widerstand. Zu Zeiten des Entstehens der Résistance mount in Frankreich nahezu jedem vor Augen, gegen was male sich empören und demzufolge Widerstand leisten musste: Der Naziwahn, deutsche Hitlerfaschismus, der seine Besatzer nach Frankreich in Marsch gesetzt hatte.

Gleichgültigkeit ist das Schlimmste

Heute jedoch – wie recht Hessel damit doch hat! – ist es gar nicht so leicht sich auf einen Empörungsgegenstand zu einigen. Zu komplex und damit reichlich unübersichtlich ist unsere Welt gefunden. Aber Hessel wäre der Letzte, der darob nun abwinken würde oder gar zu Resignation riete. Das Schlimmste, schreibt er, ist die Gleichgültigkeit. Wie wahr! Fassen wir uns also einmal an die eigene Nase: Steigt da nicht leichte Scham in uns auf? Den Jungen in erster Linie macht Hessel mit seiner Anleitung zur Empörung Mut: “Seht euch um, dann werdet ihr Themen finden, für die Empörung sich lohnt (…)”

Zwei wichtige Menschheitsaufgaben

Hessel schafft es, weil er “Empört Euch!” spürbar mit warmem Herzen und scharfen Verstand niederschrieb, uns mit einfachen, aber eindringlich nachwirkenden Worten die seiner Meinung nach wichtigsten Menschheitsaufgaben nahezubringen: Die Einforderung und Achtung der Menschenrechte sowie den Zustand unseres Planeten im Auge zu behalten. Wer dies verinnerlicht hat, kann es dann eigentlich nicht länger hinnehmen, dass der Abstand zwischen den Ärmsten und den Reichsten sich zusehends immer weiter vergrößert! Jedenfalls nicht, wenn wir mit Hessel feststellen müssen, dass der Tanz um das goldene Kalb – Geld, Konkurrenz – noch nie so entfesselt war wie heute. Grundmotiv der Résistance war die Empörung. Wer sich empört, engagiert sich. So die Erfahrung Hessels.

Wer sucht, wird finden…

Jeder wird seinen Empörungsgegenstand finden. Mag es Stuttgart-21 oder auch etwas anderes sein. Wer suchet, ja, Stéphane Hessel, der wird finden. Und wer sich empört, möchte sich im Grunde genommen auch dafür details Zeug legen, dass seine Empörung nicht nur gehört wird, sondern der friedliche Widerstand auch etwas gegen die empörende Ungerechtigkeiten bewirkt.

Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger, möchte uns der 93-jährige Hessel damit sagen. Vielmehr: Uns Mut machen, Dinge nicht einfach hinzunehmen, die absolut nicht hinnehmbar sind. Das gelingt Stéphane Hessel famos und auf unaufgeregte Weise auf nur 32 Seiten mit Sinn und Verstand. Was schreiben da andere Menschen für dicke Wälzer? Darin nur Unsinn und Verwirrung! Nicht so Hessel Herzenswerk “Empört Euch!”. Im ersten Moment scheint male als Leser aus der Zeit und in die Vergangenheit zu fallen. Aber nur, um später daraus, sozusagen generalüberholt und um einiges wacher im Kopfe wieder auzutauchen in die an Empörungswürdigem so reiche Gegenwart. Wer kennt nicht auch Mitmenschen, die Hessel in seinem empfehlenswerten Brevier die “Ohne-mich”-Typen nennt? “Ohne mich” – weiß Hessel aus bitterer Erfahrung – “ist das Schlimmste, was male sich und der Welt antun kann.” Ergo: Wer stets und ein ums andere Mal abwehrend “Ohne mich” oder “Da kann male doch sowieso nichts machen” ausruft, dem, so Hessel, “ist eines der absolut konstitutiven Merkmale des Menschen abhanden gekommen: die Fähigkeit zur Empörung und damit zum Engagement.”

Mut-Bürger werden

Aufgewacht!, ruft uns der weise Stéphane Hessel mittels seines in Frankreich bereits über 900.000-fach verkauften Pamphlets freundlich-überlegt an unser Herzen und Hirne appellierend zu, werden Sie zum Mut-Bürger: “Empört Euch!” Das Büchlein ist quick schneller durchgelesen als die Tageszeitung. Und doch steht entschieden mehr drin. Wie sieht deutsche Empörung aus? Man darf gespannt sein. Auch auf die Verkaufszahlen der nun endlich erschienen deutschen Übersetzung von “Indignez-vous!”. Übrigens: es schadet nicht, wenn male sich die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ausdruckt und stets bei sich führt! Wetten, dass das beim Empören hilft?

Empört Euch! von Stéphane Hessel


Ullstein Buchverlage, 32 Seiten

Deutschland: 3,99 Euro


 

 

 

 

 

 

 


Quelle/URL: http://www.readers-edition.de/2011/02/10/empoert-euch-nun-auch-auf-deutsch-etwas-fuer-mut-buerger/

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Big Brother 2.0
Das EU-Überwachungsprogramm „Indect“

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Von Pierre Hillard, 27.03.2011 23:47

d.a. Bereits 2006 war in der amerikanischen Militärzeitschrift »Armed Forces Journal« (AFJ) über Pläne zur Dekomposition des Nahen und Mittleren Ostens

berichtet worden; diese nahm »German Foreign Policy« zum Anlass, um mit Pierre Hillard ein Interview zu führen. Auf die Frage, ob die ethnizistischen Umsturzversuche im Nahen und Mittleren Osten ernst zu nehmen seien, antwortete dieser: »Diese Versuche müssen selbstverständlich ernst genommen werden. Im Grunde genommen sind sie der Reflex einer sehr umfassenden Politik, die darin besteht, dieses gesamte Gebiet nach ethnischen und religiösen Kriterien umzugestalten – gemäss dem bekannten Prinzip ›teile und herrsche‹.« Hillard legte in diesem Interview schon damals u.a. folgendes dar: Betroffen sind sämtliche Staaten des Grossen Mittleren Ostens. Man muss wissen, dass auch die Staaten Nordafrikas zu Objekten der Zerschlagung gemacht werden. Die Führungsspitzen in Washington und Brüssel begünstigen das Zerbrechen der Staaten im Mittleren Osten, aber auch in Europa. Sie handeln im Geist der sogenannten Globalisierung und ihrer Philosophie angeblich universeller Werte. Die deutsche Politik spielt bei der Propagierung der ethnizistischen Aggression eine grosse Rolle, so zum Beispiel die Bertelsmann-Stiftung, die im Rahmen der Kronberger Gespräche ganze Massnahmenbündel ausarbeitet, um den Mittleren Osten umzugestalten. Der davon ausgehende Einfluss ist bedeutend, unabhängig davon, welche Regierung in Berlin gerade an der Macht ist. Die Berichte der Stiftung aus den Jahren 2002 und 2003 sind sehr lesenswert: »Europe, The Mediterranean and The Middle East, Strengthening Responsibility for Stability and Development« (7. Kronberger Gespräche) sowie »Die Zukunft der europäischen Politik im Nahen Osten nach dem Irakkrieg« (8. Kronberger Gespräche). In diesen Ausführungen ist zu erkennen, dass man eine vollständige Umgestaltung der politischen, wirtschaftlichen und religiösen Institutionen der Länder des Grossen Mittleren Ostens will, um sie fest an die euro-atlantische Achse zu schweissen. Diese Dekomposition zielt auch auf religiöse Werte. Man sieht es an der Idee, einen ›Heiligen Islamischen Staat‹ zu schaffen und dessen Territorium von der herrschenden wahabitischen Saoud-Familie zu trennen. Es geht darum, religiöse Prinzipien zu debattieren, um in der Lage zu sein, sie zu modifizieren. Erklärtes Ziel ist, die Denkweisen der Muslime zu verändern, damit diese die politischen, ökonomischen und philosophischen Prinzipien übernehmen, die den Westen beherrschen. Ethnische Umstrukturierung und Umstrukturierung des religiösen Denkens der Bewohner des Nahen und Mittleren Ostens – das sind die beiden Waffen, die von den Führungsspitzen in Washington und Brüssel benutzt werden, um die gesamte Region umzustürzen. 1

Nachfolgend den die neue Weltordnung skizzierenden Artikel; diese, obwohl von den Regierenden ganz offiziell im Munde geführt, beschäftigt offenbar so gut wie keinen unserer Parlamentarier, geschweige denn, dass sie auf breiter Ebene zum Nachdenken anregen würde.

Die »neue Weltordnung« – ein Angriff auf den Islam – Von Pierre Hillard
Die Babylonische Konstruktion der Blockbildung 2 : Sie ist wesentlich mehr als eine Ideologie,  sie ist eine totalitäre Mystik. Die muslimische Welt, die Ende 2010 erbebte und seit 2011 brodelt, erfährt Umwälzungen, die die diplomatischen Kreise aller Kontinente überrascht haben. Massendemonstrationen erschüttern die aus dem Zweiten Weltkrieg oder der Entkolonialisierung ererbten politischen Strukturen. Auf dem Boden von allgemeiner Armut und Korruption fordern die sunnitischen und schiitischen Massen radikale Veränderungen. Demokratie, freie Wahlen, eine grössere Medienfreiheit und weitere Elemente, die dazu angetan sind, die Entfaltung des Menschen zu fördern, sollen künftig die politischen muslimischen Strukturen bestimmen. Diese Forderungen können den Regierungen und der öffentlichen Meinung in den europäischen und amerikanischen Ländern nur gefallen. Diese idyllische Vorstellung muss jedoch aus dem Blickwinkel der politischen Realität untersucht werden. Denn »die menschliche Komödie«, die Honoré de Balzac in seinen Romanen vielschichtig beschreibt, hat uns gelehrt, dass die grossen Ereignisse immer die Frucht der Handlungen einer Elite sind. Die Massen sind immer als Instrument zugunsten einer wohldefinierten Politik benutzt worden. »Schüttelt das Volk, bevor ihr davon Gebrauch macht«, beliebte der Diplomat Charles-Maurice de Talleyrand zu sagen, der sich in dieser Domäne sehr gut auskannte.

Vorbereitungen für die grundlegenden Strukturen der neuen Weltordnung
Um die Umwälzungen, die in den muslimischen Ländern im Gange sind, besser zu verstehen, müssen wir vom Allgemeinen zum Speziellen gehen. Die entscheidende Grundlage, die all diesen Ereignissen zugrunde liegt, ist die Entwicklung der neuen Weltordnung, die  wesentlich mehr ist als nur eine Ideologie: sie ist eine ›Mystik‹. Es geht darum, überall die Entstehung verschiedener Kontinentalblöcke (Europa, Afrika, Nordamerika, Südamerika), die politisch vereint sind und von den gleichen Gesetzen bestimmt werden, zu bilden. Die Gesamtheit dieser Blocks soll die grundlegenden Strukturen einer Weltregierung bilden, die eine gleichförmige und nomadenhafte Menschheit vereint. Diese Politik nimmt mit der Schaffung einer parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten Nationen (United Nations Parliamentary Assembly UNPA) unter der Führung des Deutschen Andreas Bummel schon Form an. Eine Weltwährung soll das Ganze strukturieren. Der IWF hat dies bereits im April 2010 verkündet, als er sich für eine von einer Welt-Zentralbank herausgegeben Weltwährung [den Bancor] ausgesprochen hat [vgl. Bericht IWF vom 13. 4. 2010: »Reserve Accumulation und International Monetary Stability«]. Das bedingt die Aufgabe des Dollars und eine komplette Reform des weltweiten Finanzsystems. Diese babylonische Konstruktion kann jedoch nur unter der Bedingung errichtet werden, dass die Denkweisen vereinheitlicht werden. Neben der Einheit des Denkens müssen die gemeinsamen psychologischen Reflexe, ein Konsumgeist und ein entfesselter Hedonismus in die tiefen Bereiche der menschlichen Seele eingraviert werden. Nun aber fügt sich der Islam in dieses System nicht ein. Dies wird durch einen grundsätzlichen unterschiedlichen Wesenszug des Islams im Vergleich zur westlichen Welt verstärkt. Die Länder, die der christlichen Kultur entstammen, machen eine klare Trennung zwischen dem Weltlichen und dem Religiösen. Der Islam hingegen kennt diese Unterscheidung nicht, da in ihm das Weltliche und das Religiöse eng verbunden sind. Der Islam ist gleichzeitig Glaube und Gesetz. Aus diesem Grund hat sich auf islamischem Boden auch nie eine Zivilgesellschaft herausgebildet. Diese auf Fakten beruhende Darstellung muss unbedingt berücksichtigt werden, da sie verständlich macht, dass die westlichen und islamischen Länder sich in zwei Parallelwelten befinden.

Nach dem Fall der Berliner Mauer haben die angelsächsischen Eliten den Rhythmus beschleunigt, indem sie in Kooperation mit Deutschland die Errichtung einer ihren Interessen unterworfenen Europäischen Union vorangetrieben haben. Diese Europäische Union soll theoretisch bis 2015 eine komplette transatlantische Partnerschaft mit der Neuen Welt bilden, die ihrerseits dazu aufgerufen ist, sich im Rahmen einer Nordamerikanischen Union gemäss den Wünschen des Council on Foreign Relations zu vereinigen. Angesichts des Machtzuwachses der asiatischen, insbesondere der chinesischen Welt wollen sich London und Washington die vollständige Kontrolle des Erdöls der Länder des südlichen Mittelmeerraums und des Nahen Ostens sichern. Die mit eigennütziger angelsächsischer Unterstützung erreichte Unabhängigkeit des Südsudans liegt in den reichen Öl-Reserven begründet, die Peking fortan entzogen sind. Diese Politik in Richtung Nord-Afrika und Naher Osten wurde seit 1995 durch die EU, die den ›Barcelona-Prozess‹ lancierte, unterstützt. Das offizielle Ziel war erstens die Festlegung eines gemeinsamen Raumes für Frieden und Stabilität; zweitens die Errichtung einer gemeinsamen Zone des Wohlstands mit einer stetigen Entwicklung einer Freihandelszone und drittens die Annäherung zwischen den Völkern.

Auf Grund wenig überzeugender Resultate beschleunigte die Europäische Kommission im Jahr 2003 durch die Schaffung der ›Europäischen Nachbarschaftspolitik‹ (ENP) das Tempo. Diese besteht darin, den Ländern des Mittelmeerraums das euro-atlantische Modell aufzuzwingen, indem man ihnen eine ganze Reihe von Normen vorlegt, die zu übernehmen sind: z.B. Marktwirtschaft, Achtung der Menschenrechte [wo? Anmerk. politonline] oder Förderung des Rechtsstaats. Im Geiste der ›Europäisten‹ sollen gemeinsame Normen alle Länder des nördlichen und südlichen Mittelmeerraums lenken. Eine vollständige Integration soll zu einer Vereinigung des ›zivilisierten‹ Westens mit dem ›komplizierten‹ Osten führen. Was uns da vorgeschlagen wird, ist der Versuch einer Wiederherstellung des Römischen Imperiums, nun aber mit einer geographischen Ausstülpung in Richtung Nordamerika. Was die Integration angeht, sind die Texte der ENP unmissverständlich: »Das Konzept, das in der europäischen Nachbarschaftspolitik verankert ist, ist das eines Kreises von Ländern, die die grundlegenden Werte und Ziele der EU teilen und die sich für eine immer enger werdende Beziehung einsetzen, die über die Kooperation hinausgeht, was ein bedeutendes wirtschaftliches und politisches Integrationsniveau impliziert.« Auf Grund dieser Dynamik wurde im Jahr 2007 auf Anregung von Präsident Sarkozy hin die Schaffung einer Mittelmeerunion beschlossen. Das offizielle Ziel war die Verstärkung und Beschleunigung des Integrationsprozesses der nördlichen und südlichen Mittelmeer-Anrainerstaaten. Dieses Projekt wurde jedoch auf Druck von Bundeskanzlerin Merkel – und durch die Bertelsmann-Stiftung unterstützt – grundlegend überarbeitet. Auf Grund des wachsenden Gewichts von Deutschland in Zentral- und Ost-Europa haben die französischen Behörden versucht, dieser Tendenz entgegenzuwirken, indem sie ein weiteres ›Mitteleuropa‹ im südlichen Mittelmeerraum unter ihrer alleinigen Führung schaffen wollten. Beim ersten Entwurf der Mittelmeer-Union sollten lediglich die Anrainerstaaten daran beteiligt werden. Da Berlin witterte, dass dort ein französischer Einflussbereich geschaffen werden könnte, der ihren Interessen zuwiderläuft, forderte und erreichte es Berlin, dass alle EU-Länder in die Mittelmeer-Union integriert wurden. Angela Merkel formulierte dies folgendermassen:
»Wenn wir jetzt aber zum Beispiel eine Mittelmeerunion aufbauen, an der nur die Mittelmeer-Anrainerstaaten teilnehmen, die sich aber zum Beispiel finanzieller Instrumente der Europäischen Union bedient, dann sage ich voraus, dass dann andere sagen werden: Dann müssen wir auch eine Osteuropa-Union, beispielsweise mit der Ukraine, ins Leben rufen. […] Dann wird etwas passieren, was ich für sehr gefährlich halte. Dann könnte es nämlich sein, dass sich Deutschland mehr von der mittel- und osteuropäischen Seite und Frankreich mehr von der Mittelmeerseite tangiert fühlt. Das würde Spannungskräfte innerhalb Europas wachrufen, die ich nicht möchte. Deshalb muss klar sein: Die Mittelmeerverantwortlichkeit ist auch für einen Nordeuropäer vorhanden, genauso wie die Zukunft der Grenzen zu Russland und zur Ukraine auch Sache derer ist, die am Mittelmeer beheimatet sind. Wenn wir diese Kraft nicht mehr aufbringen, dann verfällt aus meiner Sicht die Europäische Union in ihrem Kernbereich.« Präsident Sarkozy gab nach und erlaubte Deutschland, dem grössten europäischen Beitragszahler, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Aufrechterhaltung seines Einflusses in Ost-Europa unter Ausweitung und Verstärkung seiner Verbindungen zum südlichen Mittelmeerraum. Dieser deutsche Sieg, der von nun an ›Barcelona-Prozess: Mittelmeer-Union‹ heisst, wurde zu einer schwerwiegenden Niederlage für die französische Diplomatie.

Die geplante Vernichtung
Der 7. Februar 2004 kann als offizieller Startschuss für die staatliche und zivilisatorische Umstrukturierungspolitik in den muslimischen Ländern von Marokko bis Afghanistan bezeichnet werden. Anlässlich der 40. Münchner Sicherheitskonferenz unter der Ägide der NATO, präsentierte Joschka Fischer, damals Aussenminister von Bundeskanzler Schröder, ein wahrhaft politisches Programm, das in Absprache mit der USA auf die muslimischen Länder anzuwenden sei. Als Berichterstatter über die Tätigkeiten der amerikanischen [namentlich Rand Corporation, Carnergie Endowment for International Peace, National Endowment for Democracy] resp. der deutschen Think tanks [namentlich Bertelsmann-Stiftung], erinnert Fischer an die Notwendigkeit der Schaffung einer gemeinsamen europäisch-amerikanischen Strategie: Erstens: Beginn eines gemeinsamen Mittelmeer-Prozesses zwischen NATO und Europäischer Union, zweitens Lancierung einer ›Erklärung für eine gemeinsame Zukunft‹ für alle Länder des Nahen und Mittleren Ostens. Neben der Auferlegung von Reformen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Militär nach dem Vorbild der NATO, schlug der deutsche Aussenminister eine vollständige Neufassung der Rechtsordnung, des Bildungs- und Sozialbereichs, die Schaffung von NGOs, die Entwicklung von Zivilgesellschaften, die Förderung der Menschenrechte im allgemeinen und die Gleichstellung der Geschlechter im speziellen vor, und dies in der Gesamtheit der  muslimischen Länder. All diese Massnahmen sollen nach den Worten von Fischer »die Integration ihrer Volkswirtschaften« fördern, alles »auf der Überzeugung basierend, dass die Modernisierung des erweiterten Nahen Ostens für unsere gemeinsame Sicherheit im 21. Jahrhundert entscheidend sein wird. Der Einbezug der Bevölkerungen des Nahen und Mittleren Ostens bei den ›Errungenschaften‹ der Globalisierung hat daher für uns grösste Bedeutung.«

Diese revolutionären Massnahmen, die das Ziel verfolgen, die muslimische Welt in die euro-atlantischen und globalisierenden Grundsätze einzubetten, wurden am 27. Februar 2004 durch die Unterzeichnung des ›Deutsch-amerikanischen Bündnisses für das 21. Jahrhundert‹ durch Bundeskanzler Schröder und Präsident Bush in Washington bestätigt. Neben der Bestätigung der in München beschlossenen Massnahmen wird in diesem Abkommen folgendes festgehalten: »Wir müssen eine echte Partnerschaft aufbauen, die Europa und Amerika mit den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens verbindet, um mit den Staaten und Völkern dieser Region in einem Rahmen zusammenarbeiten zu können, der die Erfüllung bestimmter Ziele und ein friedliches Nebeneinanderleben ermöglicht […].« Diese Aussagen passen sehr genau zu den Zielen der unter der Bush-Regierung lancierten Politik des ›Grossen Mittleren Ostens‹, die im Jahre 2006 in der Zeitschrift Foreign Affairs in einem Artikel von Richard Haass, dem Präsidenten des Council on Foreign Relations, in ›Neuer Mittlerer Osten‹ [New Middle East] umgetauft worden ist. Diese europäisch-amerikanische Zusammenarbeit ist um so bedeutungsvoller, als sie in den Arbeiten der Bertelsmann-Stiftung, die eine zweispurige Politik gegenüber Israel und der muslimischen Welt entwickelt hat, wieder aufgenommen worden ist. In einem ersten Schritt handelt es sich darum, im Rahmen des ›Deutsch-jüdischen Dialogs‹ Israel in die politische, wirtschaftliche und militärische euro-atlantische Konstruktion zu integrieren. Der jüdische Staat muss eine Säule des Judentums in Verbindung mit zwei anderen Säulen bilden: derjenigen des europäischen und derjenigen des amerikanischen Judentums. In einem zweiten Schritt kann diese Politik nur dann umgesetzt werden, wenn es gelingt, die muslimische Welt an die beschriebene geopolitische Konstruktion anzubinden. Das ist die wirkliche Bedeutung der Kronberger Gespräche, die seit 1995 die Plattform für Gespräche zwischen Euro-Amerikanern und muslimischen Eliten bilden, um letztere dazu zu bewegen, die euro-atlantischen politisch-philosophischen Grundsätze auf die internen Strukturen der nordafrikanischen und nahöstlichen Länder anzuwenden. Allerdings stossen diese Diskussionen wegen der Unzertrennbarkeit der weltlichen und religiösen Regeln im Islam auf grosse Schwierigkeiten. An diesem Punkt hat nun die amerikanische Regierung begonnen, offen Stellung zu nehmen.

Zweites Vatikanisches Konzil des Islams
Im Juni 2006 erschien in einem von Ralph Peters gezeichneten und in der amerikanischen ›Militärzeitung Armed Forces Journal‹ (AFJ) veröffentlichten Artikel mit dem Titel ›Blood Borders‹ eine Karte, die die Neuordnung des Nahen Ostens auf Grund ethnischer und religiöser Kriterien aufzeigt. Alle Länder dieser Region haben total veränderte Grenzen. Der Autor orientiert sich sehr stark an den Arbeiten des britischen Islam-Wissenschafters Bernard Lewis, der dem Obama-Berater Zbigniew Brzezinski nahesteht. Lewis ist der Schöpfer des Begriffs ›Clash of Civilisations‹, den Samuel Huntington mit Erfolg aufgriff. Für Bernard Lewis geht es darum, die islamische Welt zu ›balkanisieren‹, um dann Mini-Ölstaaten zu gründen, die leichter zu kontrollieren sind. Ein entsprechendes Umstrukturierungsmodell wurde unter dem Namen ›Crescent of Crisis‹ im Time Magazine im Januar 1979 vorgestellt. Diese komplette Umstrukturierung beruht auf dem Prinzip von ›teile und herrsche‹. Doch neben dem politisch-ökonomischen Bereich wird die muslimische Welt von den Globalisierungskräften auch in ihrem, in unseren materialistisch geprägten Ländern kaum bekannten, zentralsten Bereich angegriffen: die neue Karte zeigt eine revolutionäre Umgestaltung, nämlich einen die Städte Mekka und Medina umfassenden ›heiligen islamischen Staat‹ inmitten eines auseinandergerissenen Saudi-Arabiens, dessen Zerstörung fatale Auswirkungen auf die Weltwirtschaft (Versorgung mit Erdöl) und auf die Stabilität des Dollars haben könnte.

Ralf Peters beschreibt diese grundlegenden Veränderungen folgendermassen: »Die Hauptursache für die fehlenden Veränderungen in der muslimischen Welt liegt in der Behandlung von Mekka und Medina, die von der saudischen Familie als ihre Hochburg betrachtet werden. Die heiligen Stätten des Islams, die sich unter der Kontrolle der Staatspolizei eines der bigottesten und repressivsten Regimes der Welt befindet, haben es der saudischen Herrscherdynastie ermöglicht, ihren intoleranten und gleichzeitig disziplinierten wahhabitischen Glauben weit über ihre Grenzen hinaus zu verbreiten. […] Stellen Sie sich vor, wieviel besser sich die muslimische Welt fühlen würde, wenn Mekka und Medina von einem wechselnden Repräsentativrat, der sich aus Vertretern der verschiedenen islamischen Schulen und Bewegungen der Welt zusammensetzte, in einem heiligen islamischen Staat, einer Art muslimischem Super-Vatikan, regiert würden, einem Staat, in dem die Zukunft des islamischen Glaubens diskutiert statt willkürlich festgelegt würde.« Wenn man davon spricht, die muslimische Welt in die euro-atlantische Achse und die Grundsätze der neuen  Weltordnung zu integrieren, so wäre dies nur mit einer radikalen Veränderung der religiösen Bezüge möglich, was automatisch auch massive Umwälzungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Bereich nach sich ziehen würde. Die Globalisierungskräfte wollen diese Taufe erzwingen, um die Herausbildung eines Pantheismus zu ermöglichen. Die Schaffung eines ›heiligen islamischen Staates‹ und eines ›wechselnden Repräsentativrates‹, der in der Lage wäre, die Religion von innen heraus zu verändern, entspricht der Einrichtung eines zweiten Vatikanischen Konzils des Islams. Zur Erinnerung: Da die Lehre der katholischen Kirche mit der Doktrin der Globalisierung unvereinbar war, wurde es nötig, eine umfassende Neubearbeitung (›aggiornamento‹) durch das zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) in Angriff zu nehmen, um den Nachfolgern des heiligen Petrus zu ermöglichen, die katholische Lehre im Rahmen einer im Tempel der Vereinten Nationen gefeierten umgekehrten Agape der Globalisierungsideologie unterzuordnen. Dies wurde von Johannes XXIII. eindeutig bestätigt, der in seiner Enzyklika «Pacem in Terris» von 1963 an die Notwendigkeit einer «supranationalen oder globalen Macht» erinnerte, die ohne Gewalt errichtet ›die Schaffung einer juristisch-politischen Organisation der Weltgemeinschaft‹ erlaube. Diese Aussage griff Papst Benedikt XVI. in seiner Weihnachtsbotschaft 2005 wieder auf, indem er die Menschheit ermutigte, sich am ›Aufbau einer neuen Weltordnung‹ zu beteiligen. Dieser Papst bekräftigte sein Engagement in seiner Enzyklika ›Veritas in Caritate‹ im Jahr 2009, indem er zur Schaffung einer ›weltpolitischen Behörde‹ in Verbindung mit der UNO aufrief. Es ist der gleiche Vorgang, der nun die islamischen Länder erwartet, wenn die Pläne zur vollständigen Umstrukturierung der geographischen Zone von Marokko bis Afghanistan umgesetzt werden. Diese Politik des ›solve et coagula‹ – auflösen und neu formen – wird zwangsläufig zu Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten, zwischen Muslimen und Christen und zu einer brutalen Auseinandersetzung mit dem Zionismus führen. Aus diesem in Fusion begriffenen Magma, aus diesem durch die Globalisierungskräfte verursachten Chaos soll in der Theorie ein ›aufgeklärter Islam‹ hervorgehen, der dann in die Dogmen der Global Governance integriert werden kann.

Die Stunde der Wahrheit ist gekommen.
Die Urheber dieses Dramas mit unabsehbaren Folgen für Politik, Wirtschaft, Ressourcen und Menschenleben folgen buchstäblich den berühmten Versen in Goethes Gedicht ›Der Zauberlehrling‹, in dem dieser ausruft: »Die Geister, die ich rief, werd’ ich nun nicht los.«

1 Quelle: http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56503   8. 9. 2006
Interview mit Dr. Pierre Hillard: Es ist zu befürchten, dass auf dem jetzt eingeschlagenen Weg sehr viel Blut fliessen wird; auszugsweise. Dr. Pierre Hillard – docteur en science politique – ist Spezialist für die deutsch-französischen Beziehungen und Autor mehrerer Publikationen über die Zerschlagung von Staaten nach ethnischen Kriterien. Zuletzt erschien 2010  »La décomposition des nations européennes. De l’Union euro-Atlantique à l’État mondial«, Éditions François-Xavier de Guibert, Paris; Hervorhebungen durch politonline
2 Quelle: http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=48   Zeit-Fragen Nr. 11 vom 25. 3. 11
Übersetzung durch Zeit-Fragen

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